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Marco Reus und der BVB stehen im Finale der Champions League

7. Mai 2024

Borussia Dortmunds Traum vom Gewinn der Champions League lebt weiter. Gegen Paris St. Germain zieht der BVB ins Finale ein. Marco Reus hat damit weiter die Chance, seine Karriere in Dortmund mit einem Titel zu beenden.

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BVB-Spieler Marco Reus formt mit seinen Händen ein Herz und lacht
Spielmacher Marco Reus wird Borussia Dortmund am Saisonende verlassenBild: Moritz Müller/IMAGO

In der 56. Minute war es so weit. Nur wenige Momente nach dem 1:0-Führungstreffer von Borussia Dortmund durch Mats Hummels hielt ein Offizieller der UEFA ein Schild mit der Nummer elf in die Höhe. Marco Reus stand an der Seitenlinie, rieb sich kurz die Hände und klatschte dann mit Karim Adeyemi ab, der das Feld verlassen musste. Reus betrat das Spielfeld des Pariser Stadions und kam so zu seinem 71. Champions-League-Spiel für den BVB.

Auch dank des eingewechselten Spielmachers schafften es die Dortmunder, mit einer reifen und starken Leistung dem Druck der Gastgeber um Superstar Kylian Mbappé Stand zu halten. Durch den 1:0-Sieg zog das Team von Trainer Edin Terzic zum dritten Mal nach 1997 und 2013 ins Finale ein. Im ersten Endspiel triumphierte der BVB gegen Juventus Turin, im zweiten verlor er in Wembley gegen den FC Bayern München

Nun bekommen sie die nächste Chance - dieses Mal heißt der Gegner Real Madrid - und für Reus, der den Verein am Saisonende nach fast 22 Jahren verlassen wird, ist das die letzte Möglichkeit einen großen internationalen Titel mit "seinem" Verein zu holen. "Unbeschreiblich", freute sich Reus nach dem Einzug ins Finale. "Keiner hat mit uns gerechnet. Wir haben sehr viel leiden müssen. Jetzt das Finale. Da steht nur der Name Borussia Dortmund", sagte Reus und forderte: "Jetzt müssen wir den Titel holen. Sonst wär es scheiße." Matchwinner Hummels blickte bereits voraus: "In Wembley wird es auch ein Kampf mit der Atmosphäre, aber wir glauben alle dran."

Abschiedsspiel im Wembley-Stadion

Es wird das letzte Spiel für Reus im Trikot des BVB werden. Denn der 35-Jährige hatte vor wenigen Tagen bekannt gegeben, seinen auslaufenden Vertrag bei den Dortmundern nicht zu verlängern. In einem emotionalen Abschiedsvideo hatte Reus seinen Weggang verkündet. "Mehr als die Hälfte meines Lebens habe ich in diesem Verein verbracht und jeden Tag genossen, obwohl es natürlich auch schwierige Momente gab", sagte Reus. "Ich weiß heute schon, dass mir der Abschied am Saisonende schwerfallen wird. Und trotzdem bin ich froh, dass jetzt Klarheit herrscht."

Immer wieder verletzt

Mit gerade einmal sechs Jahren schnürte Reus das erste Mal seine Fußballschuhe bei Borussia Dortmund. Er spielte fast die gesamte Jugend beim BVB und wechselte zehn Jahre später nach Ahlen, wo er den Durchbruch im Profi-Fußball schaffte. Nach drei Spielzeiten in Mönchengladbach wechselte der in Dortmund geborene Offensivspieler dann wieder zurück zu seinem Herzensverein. Seitdem Reus in der Bundesliga aktiv ist, erzielte er 155 Treffer. Und auch in der Champions League gelangen ihm in zehn Saisons 24 Tore.

Marco Reus küsst den DFB-Pokal
Marco Reus gewinnt 2017 und 2021 den DFB-Pokal mit Borussia DortmundBild: Marvin Ibo G?ng?r/GES/picture alliance

Ohne Zweifel zählt der Spielmacher zu den besten deutschen Spielern in der Geschichte, und trotzdem ist sein Trophäenschrank ziemlich leer. Zweimal gewann er den DFB-Pokal (2017 und 2021), und dazu ist Reus noch dreifacher Superpokalsieger mit Borussia Dortmund. In der Nationalmannschaft gelang dem Spielmacher nie der Durchbruch. Immer wieder warfen ihn schwere Verletzungen zurück und verhinderten eine große internationale Karriere.

Heim-EM mit Marco Reus?

Im WM-Jahr 2014 zog er sich im letzten Testspiel vor der Abreise nach Brasilien eine Bänderverletzung zu und musste vom Krankenbett aus zuschauen, wie seine Mitspieler Weltmeister wurden. Zwei Jahre später wurde er infolge einer Schambeinentzündung ebenfalls nicht in den finalen Kader der DFB-Elf berufen und verpasste die Europameisterschaft in Frankreich.

Ob Reus bei der Heim-EM in diesem Jahr noch einmal eine Chance bekommt, ist weiter offen. Die Hoffnungen auf eine Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann hat der 48-fache Nationalspieler noch nicht ganz aufgegeben. "Das wäre was ganz Besonderes", sagte Reus im Januar dieses Jahres. "Das wäre natürlich mein letztes Turnier - und dann auch noch im Heimatland. Ich will ihm [Bundestrainer Nagelsmann, Anm. d. Redaktion] die Auswahl im Sommer so schwer wie möglich zu machen."

Abschied als Dortmunder Legende

Diese letzte Saison im BVB-Trikot bietet für Reus nun etwas überraschend die letzte Möglichkeit auf einen internationalen Titel mit Borussia Dortmund. Damit wird das Champions-League-Finale im Wembley-Stadion zu seinem letzten Auftritt im Trikot des BVB. "Er ist eine lebende Legende hier. Im modernen Fußball ist es eine einmalige Geschichte, dass sich jemand so hingibt für einen Verein", sagte BVB-Trainer Edin Terzic bereits vor dem Spiel. Und Sportdirektor Sebastian Kehl lobte: "Er ist einer der größten Spieler in der Geschichte des Vereins."

Nach dem Spiel in Paris feierte das ganze Team in T-Shirts mit dem Aufdruck "London 24" noch minutenlang mit den angereisten Fans im Pariser Stadion. Die nächste Party soll dann in der englischen Hauptstadt stattfinden und für Marco Reus so zu einem perfekten Abschied werden.