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Marine hilft Flüchtlingen im Mittelmeer

6. Mai 2015

Erst am Dienstag hatte die Bundeswehr ihre Flüchtlingsrettungsmission im Mittelmeer begonnen. Nun waren die Marine-Schiffe an einem ersten Hilfseinsatz beteiligt.

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Einsatzgruppenversorger "Berlin" und die Fregatte "Hessen" (Foto: DPA)
Bild: Ricarda Schönbrodt/PIZ Marine/dpa

Nur Stunden nach dem Auslaufen zu ihrer Flüchtlingsrettungsmission im Mittelmeer haben sich die deutsche Fregatte "Hessen" und der Versorger "Berlin" erstmals an einem Hilfseinsatz beteiligt. Wie die Bundeswehr mitteilte, empfing die "Hessen" um kurz nach Mitternacht eine Seenotmeldung. Beide Schiffe seien dann "umgehend mit Höchstfahrt" zur betreffenden Stelle knapp 200 Seemeilen südöstlich von Sizilien gefahren.

Ärzteteam versorgt Flüchtlinge

Dort hatte ein Schiff der italienischen Finanzpolizei den Angaben zufolge bereits fast hundert Flüchtlinge an Bord genommen. Auf Anfrage habe die "Hessen" ein Ärzteteam zur medizinischen Unterstützung auf das italienische Schiff entsandt. Dieses versorgte demnach eine schwangere Frau; dieser gehe es inzwischen wieder besser.

Die italienischen Behörden teilten ihrerseits mit, die "Monte Cimone" habe in der Gegend fast hundert Flüchtlinge an Bord genommen, die zwölf Tage lang auf dem Meer gewesen seien. Unter den Geretteten waren demnach 35 Frauen, darunter drei Schwangere. Das 50 Meter lange Flüchtlingsschiff sei zwei Tage lang manövrierunfähig auf dem Meer getrieben.

Insgesamt wurden nach jüngsten italienischen Angaben allein am Dienstag etwa 650 Menschen aus Seenot gerettet. Zudem habe ein Boot mit etwa 30 Flüchtlingen aus eigener Kraft den Süden Italiens erreicht. Insgesamt erreichten an diesem Mittwoch etwa 1700 gerettete Flüchtlinge das italienische Festland und die Mittelmeerinsel Sizilien.

Erst einen Tag im Einsatz

Die "Berlin" und die "Hessen" hatten sich zuvor von Kreta aus auf den Weg in das Seegebiet zwischen Libyen und Italien gemacht. Für Mittwoch war eigentlich eine größere gemeinsame Übung geplant gewesen. Der Einsatz der deutschen Schiffe ist eine Konsequenz aus den Ergebnissen des EU-Gipfels zur Flüchtlingskrise vor rund zwei Wochen. Die Staats- und Regierungschefs vereinbarten unter anderem eine verbesserte Rettung von Flüchtlingen aus Seenot. Zuvor war zum wiederholten Mal ein Boot mit Flüchtlingen vor der libyschen Küste gekentert.

Nach italienischen Angaben waren allein am vergangenen Wochenende mehr als 5800 Flüchtlinge in dem Seegebiet geborgen worden. Seit Jahresbeginn kamen im Mittelmeer bereits mehr als 1500 Menschen ums Leben.

cr/sti (afp, epd, dpa)