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Paralympics-Star Rehm startet bei Leichtathletik-DM

Tobias Ufer25. Juli 2014

Als erster behinderter Leichtathlet startet Markus Rehm bei den deutschen Meisterschaften der Nichtbehinderten - unter Vorbehalt: Ungeklärt ist, ob seine Prothese ihm einen technischen Vorteil im Weitsprung verschafft.

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Behindertensport Sportler Markus Rehm Weitsprung 2013
Bild: Herbert Rehm

Wenn am Samstag bei der Leichtathletik-DM in Ulm der Weitsprung der Männer beginnt, werden alle Augen auf Markus Rehm gerichtet sein. Dem 25-Jährigen fehlt seit einem Unfall beim Wakeboarden als Teenager der rechte Unterschenkel. Als erster Springer mit Handicap startet der Weltrekordhalter (7,95 m) und Paralympics-Sieger von 2012 bei Meisterschaften der Nicht-Behinderten.

Biomechaniker werden während des Wettkampfes Daten erheben, um zu analysieren, ob seine Leistungen mit denen der anderen Springer wie den beiden letzten Europameistern Christian Reif (2010) und Sebastian Bayer (2012) zu vergleichen sind. Wann die Wissenschaftler geklärt haben, ob Rehm mit seiner Prothese einen unfairen Vorteil gegenüber Nicht-Behinderten hat, steht noch nicht fest. Der DLV strebt für die Zukunft eine Art TÜV für Prothesen an, um Leistungen vergleichbar machen zu können.

Rehm ist sich bewusst, dass sein Start hinter den Kulissen für ordentlich Diskussionen sorgt. "Fliege ich im Vorkampf raus, werden viele sagen: 'Schön, dass du da warst, tolle Außenseitergeschichte.' Lande ich aber weiter vorn, bedeutet dies gleichzeitig, dass mehrere Konkurrenten hinter mir sind. Und dann werden die Diskussionen sicherlich groß sein - über vermeintliche Vorteile für mich", so Rehm.

Markus Rehms Sprung bei den Paralympics in London 2012 (Foto: dpa)
Markus Rehm bei den Paralympics in London 2012Bild: picture alliance/dpa

Rehms Situation erinnert stark an den Fall des doppelt amputierten Oscar Pistorius. Der Südafrikaner klagte 2008 vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in einer Einzelfallentscheidung erfolgreich sein Startrecht für Wettkämpfe der Nicht-Behinderten ein. 2011 schaffte Pistorius die Qualifikation für die WM in Daegu und 2012 für die Olympischen Spiele in London. Auch Rehm träumt von der ganz großen Bühne.

tu/jw (dpa, sid)