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Marslandung nur teilweise erfolgreich

20. Oktober 2016

Am Morgen nach der spektakulären Marslandung ist noch immer unklar, was mit dem Lander Schiaparelli passiert ist. Trotzdem zieht die ESA eine positive Bilanz der ExoMars-Mission.

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ESA Sonde Mars
Bild: Reuters

Warten auf Signale vom Mars: Gespräch mit Michael McKay, ESA-Kontrollzentrum

Die ganze Nacht über haben ESA-Forscher Daten des ExoMars-Landers Schiaparelli ausgewertet, die der Roboter während seines Landeanflugs auf den Mars an den seinen Partner, den Trace Gas Orbiter (TGO) gesendet hat. Der Kontakt zu Schiaparelli war dann kurz vor der Landung abgebrochen.

Andrea Accomazzo, ESA-Manager für die Raumschiffkontrolle, beschrieb auf einer Pressekonferenz in Darmstadt am Donnerstag, was die ESA über das Landemanöver von Schiaparelli weiß.

Daten bis kurz vor der Landung liegen vor

Demnach verlief die Landung fast bis zum Ende genau nach Plan: Die Trennung des Landers vom Trace Gas Orbiter, der Eintritt in die Marsatmosphäre sowie die Aktivierung der Fallschirme verliefen unproblematisch. Auch das Hitzeschild habe so funktioniert, wie die Ingenieure es erwartet hatten, versichert Accomazzo. Erst in einer späten Phase des Sinkfluges mit dem Fallschirm habe es Probleme gegeben und der Kontakt brach unerwartet ab.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Schiaparelli bereits eine Fülle von Daten zurück an den TGO geschickt. "Wir haben alle Daten dieser Eintrittsphase eingesammelt", freut sich Accomazzo. Auch seien alle Instrumente, inklusive eines Radars aktiviert gewesen und hätten Daten geliefert, die "sehr bedeutungsvoll" seien. Es werde noch einige Zeit dauern, sie auszuwerten - insgesamt seien es über 600 Megabite.

Orbiter steht für die zukünftiger Mars-Rover Mission bereit

Die ESA-Experten legten bei ihren Presse-Statements großen Wert darauf, dass der Orbiter TGO, der nun auf einer Umlaufbahn um den Mars kreist, genau nach Plan funktioniert. Das sei ein großer Erfolg. Der Orbiter sei jetzt bereit, seine Aufgabe als Übertragungs- und Kontrollstation für den Mars-Rover zu übernehmen, den die ESA 2020 auf den Roten Planeten bringen möchte.

Auch ESA-Chef Jan Wörner, der auf der Pressekonferenz sichtbar gereizt wirkte, versicherte: "Die sehr gute Nachricht ist, dass der Trace Gas Orbiter sehr erfolgreich in seinem Orbit angekommen ist."

Ziel der ExoMars Mission ist es, Spurengase, wie Methan in der Marsatmosphäre aufzuspüren, die einen Hinweis darauf geben können, ob es vor langer Zeit einmal Leben auf dem Roten Planeten gegeben hat.