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"Es ist einfach ein geiler Moment"

2. Juni 2019

Er ist der einzige deutsche Spieler, der beim Champions-League-Finale auf dem Platz steht. Für den ehemaligen Schalker Joel Matip geht ein großer Traum in Erfüllung.

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UEFA Champions League Finale | Tottenham Hotspur v FC Liverpool Joel Matip
Bild: Reuters/K. Pfaffenbach

Als Joel Matip 2011 überglücklich den DFB-Pokal im Berliner Olympiastadion in den Nachthimmel stemmte, konnte der damalige Schalker sich wohl nur in den kühnsten Träumen ausmalen, was acht Jahre später in Madrid passieren würde. Gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen des FC Liverpool gewann der 27 Jahre alte Innenverteidiger den größten Titel im europäischen Fußball. "Das ist einfach ein geiler Moment. Darauf haben wir ein Jahr hingearbeitet", sagte Matip nach dem 2:0-Erfolg gegen Tottenham Hotspur am Samstagabend.

"Ich war gar nicht so zufrieden mit meiner Leistung. Aber das ist mir heute egal", so der einzige deutsche Fußballprofi, der bei diesem Champions-League-Endspiel in Madrid dabei war. Das Auffälligste an Matip ist, dass er fast nie auffällt. Unauffällig erledigte der Abwehrspieler auch an diesem Abend seinen Job. Gemeinsam mit seinem Nebenmann Virgil van Dijk, der zum besten Spieler des Finales gekürt wurde, ließ er beinahe keine Chance für den Gegner zu.

Klopp: "Das hat richtig Spaß gemacht"

UEFA Champions League Finale | Tottenham Hotspur v FC Liverpool
Immer auf dem Posten - Joel Matip lässt Stürmer-Star Harry Kane von den Tottenham Hotspur keine ChanceBild: Reuters/T. Melville

Dass der FC Liverpool schon nach weniger als zwei Minuten in Führung ging, veränderte das gesamte Drehbuch dieses Finales. Eine Hochgeschwindigkeits-Mannschaft, die sonst im "Heavy-Metal"-Stil über ihre Gegner herfällt, ließ die Spurs auf einmal kommen. Und das ging nur deshalb relativ mühelos gut, weil die Innenverteidiger Matip und van Dijk Tottenhams Stürmerstar Harry Kane aus dem Spiel nahmen und gerade der frühere Bundesliga-Profi des FC Schalke 04 auch noch im Spielaufbau mehrere kluge und entlastende Pässe spielte. Liverpools Trainer Jürgen Klopp hatte schon nach dem epischen 4:0-Halbfinal-Sieg gegen den FC Barcelona in einem DAZN-Interview gesagt: "Was hat denn Joel Matip bitte heute gespielt? Das hat richtig Spaß gemacht."

Matip - in der Ruhe liegt die Kraft

Der 27-Jährige hat in der Abwehr der Reds den kroatischen Vize-Weltmeister Dejan Lovren verdrängt. Seinen bis 2020 laufenden Vertrag will der Verein deshalb vorzeitig verlängern. Dass Matip in Liverpool meist nur am Rande wahrgenommen wird, hat nicht nur etwas mit seinem eher zurückhaltenden Wesen zu tun. Anders als van Dijk oder der von RB Leipzig gekommene Naby Keita hat er keine Ablösesumme jenseits der 50 Millionen Euro gekostet. Für den Sohn einer deutschen Mutter und eines kamerunischen Vaters zahlte der LFC sogar keinen Cent, als ihn Klopp 2016 als einen seiner ersten Transfers ablösefrei vom FC Schalke 04 holte.

Matip hat seinem Trainer viel zu verdanken. Gemeinsam verloren sie vor einem Jahr das Endspiel gegen Real Madrid. Gemeinsam erreichten sie nun am Samstag ihr großes Ziel. "Ich freue mich riesig für ihn", sagte Matip dem Sportmagazin "Kicker" über Klopp. "Die Leute haben viel über seine Finalserie geschrieben. Aber er hat sich diesen Erfolg mit uns hart erarbeitet. Wir mussten immer wieder leiden und lernen, zurückzuschlagen. Dieser Sieg ist etwas ganz Besonderes für uns."