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Mauerfall: Schabowskis Zettel aufgetaucht

16. April 2015

Der Notizzettel, den sich das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski für die historische Pressekonferenz am 9. November 1989 schrieb, ist wieder aufgetaucht. Nun ist er im Haus der Geschichte in Bonn zu sehen.

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Günter Schabowski auf der Pressekonferenz am 9. November 1989

Günter Schabowski hatte kurz vor der Pressekonferenz vom 9. November auf einem Zettel handschriftlich notiert, worüber er vor den Journalisten in welcher Reihenfolge sprechen wollte. Am Ende steht: "Verlesen Text Reiseregelung".

Dabei handelte es sich um eine am selben Tag beschlossene Regelung, wonach DDR-Bürgern Reisen in den Westen erlaubt sein sollten. Allerdings hatte es sich die SED-Führung so vorgestellt, dass diese Reisen nur unter bestimmten Auflagen und auch erst vom nächsten Tag an beantragt werden konnten. All das war Schabowski entgangen. Auf die Frage eines Journalisten, ab wann die neue Regelung denn gelte, antwortete er mit den legendären Worten: "Sofort, unverzüglich." Dies führte noch in derselben Nacht zum Fall der Berliner Mauer.

Schabowskis Zettel galt als verschollen, seit er ihn 1991 an einen Bekannten gegeben hatte. Nun meldete sich der Eigentümer, ebenfalls aus Schabowskis Bekanntenkreis. Ihm kaufte das Haus der Geschichte in Bonn das Dokument nach genauer Überprüfung der Echtheit für 25.000 Euro ab. "Dies ist eines der wenigen Dokumente der jüngeren Zeitgeschichte, von dem man sagen kann, dass es die Weltgeschichte beeinflusst hat", sagte Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte. Von diesem Donnerstag an ist der Zettel in dem Bonner Museum ausgestellt.

le/ak (dpa)