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McLaren-Erfolg und Favoriten-Crash

Marko Langer (mit dpa, SID)
12. September 2021

Daniel Ricciardo gewinnt den Großen Preis von Italien vor seinem McLaren-Team-Kollegen Lando Norris. Zuvor waren die WM-Führenden Max Verstappen und Lewis Hamilton zusammengeprallt und ausgeschieden. Das Duell eskaliert.

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Formel 1 | Italien | Grand Prix in Monza | Crash Hamilton und Verstappen
Beide blieben unverletzt - der Crash in Monza wird aber für Debatten sorgenBild: Zak Mauger/Motorsport Images/imago images

Max Verstappen verließ den qualmenden Unfallort als erster. Mit gesenktem Kopf stapfte der WM-Spitzenreiter der Formel 1 über die Rennstrecke von Monza und warf einen letzten Blick auf den Schauplatz im Kiesbett. Der Titelkampf zwischen dem Niederländer und Rekordweltmeister Lewis Hamilton hat sich beim Großen Preis von Italien auf spektakuläre Weise hochgeschaukelt. Die Rivalen schieden nach einer Kollision eingangs der 26. Runde aus. Es war nicht ihr erstes Zusammentreffen dieser Art. 

Formel 1 | Italien | Grand Prix in Monza | Crash Hamilton und Verstappen
Ende einer Dienstfahrt: Verstappen geht nach dem Crash zu Fuß Bild: Peter Fox/Getty Images

Der Crash, der für reichlich Klärungsbedarf zwischen den Piloten sorgen dürfte, rückte den Überraschungssieg von Daniel Ricciardo in den Hintergrund. Der Australier feierte seinen ersten Sieg seit 2018 und den ersten Erfolg für McLaren seit knapp neun Jahren. Das Podium komplettierten sein Teamkollege Lando Norris (Großbritannien) und Valtteri Bottas im zweiten Mercedes (Finnland).

Perfekter Start von Ricciardo

"Wir haben es geschafft! Yeeeeesss!", brüllte ein entfesselnd jubelnder Ricciardo im Boxenfunk. Im Zielbereich sagte er: "Der Start war der entscheidende Punkt. Wir hatten einen tollen Speed. Aber es hätte keiner von uns so erwartet. Am Freitag hatte ich allerdings etwas gespürt: Ich wusste, es passiert etwas Großes an diesem Wochenende." Ricciardo hatte sich schon am Start an Verstappen auf der Pole Position vorbeigeschoben. 

Formel 1 | Italien | Italy F1 GP Auto Racing
Blieb unverletzt: Lewis Hamilton, nachdem er den Red Bull zwischenzeitlich über sich hatteBild: Luca Bruno/AP/picture alliance

Ein grober Schnitzer bei Verstappens Boxenstopp leitete die dramatische Wende im 14. Saisonlauf ein. Die für gewöhnlich blitzschnelle Red-Bull-Crew patzte, eine Standzeit von 11,1 Sekunden war desaströs und sorgte dafür, dass Verstappen und Hamilton nach dessen Reifenwechsel Seite an Seite in die erste Schikane einbogen. Und dann ging alles ganz schnell: Beim Kontakt wurde Verstappens Red Bull über Hamiltons Mercedes katapultiert, die beiden strandeten im Kies. Das Safety Car rückte aus. "Das passiert, wenn du keinen Raum lässt", funkte Verstappen an die Box. Hamilton sagte nach dem Rennen: "Ich war vorne in dieser Kurve."

Fast schon wie bei Senna und Prost

Hamilton, der auch von seinem Cockpitschutz "Halo" geschützt wurde, blieb länger im Wagen sitzen, kam aber mit dem Schrecken davon. Beide Fahrer wurden zu den Rennkommissaren geladen. Diese prüften den Vorfall nach dem Rennen. Bereits beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone Mitte Juli waren Hamilton und Verstappen kollidiert. Während Verstappen ausschied und zum Check ins Krankenhaus musste, gewann Hamilton seinen Heim-Grand-Prix. Allmählich erinnert das knallharte WM-Duell an die Hass-Zweikämpfe zwischen Ayrton Senna und Alain Prost vor rund 30 Jahren. 

Formel 1 | Italien | Grand Prix in Monza | Siegerehrung
Riesending für McLaren: Daniel Ricciardo siegt vor seinem Teamkollegen Lando Norris (rechts)Bild: Jennifer Lorenzini/REUTERS

Der Niederländer bleibt so WM-Spitzenreiter. Sein Vorsprung auf Hamilton beträgt fünf Punkte. Im Sprintrennen am Samstag hatte der 23-jährige Verstappen zwei Zähler gesammelt. Sebastian Vettel verpasste auf Rang zwölf die Punkte, mit seinem Aston Martin war er vom Franzosen Esteban Ocon (Alpine) selbst fast von der Strecke gedrängt worden. Mick Schumacher wurde 15. und machte erneut unliebsame Bekanntschaft mit seinem Teamkollegen Nikita Masepin, der eine Kollision mit Schumacher verursachte und dafür eine Zeitstrafe kassierte. Bester Ferrari beim Heimspiel wurde Charles Leclerc (Monaco) als Vierter.