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Mega-Stromtrasse Suedlink endlich im Bau

11. September 2023

Eigentlich sollte die Stromleitung schon seit 2022 klimafreundlichen Wind-Strom von Nord- nach Süddeutschland transportieren. Nun haben immerhin die Arbeiten begonnen - neuer Starttermin ist 2028.

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Deutschland |  Spatenstich Südlink in Wewelsfleth | Wirtschaftsminister Robert Habeck
5200 Meter - so lange wird der Tunnel unter der Elbe, durch den die Suedlink-Kabel gezogen werden und mit dessem Bau nun begonnen wurdeBild: Fabian Bimmer/REUTERS

Nach jahrelangen Verzögerungen haben die Bauarbeiten für die Gleichstrom-Trasse Suedlink begonnen. Die Leitung mit einer Kapazität von vier Gigawatt gilt als eines der zentralen Projekte der deutschen Energiewende. "Mit dem Suedlink wird der Süden Deutschlands zukünftig von den großen Windstrommengen aus dem Norden profitieren können", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Der Grünen-Politiker besuchte den offiziellen Spatenstich in Wewelsfleht in Schleswig-Holstein, wo für die Leitung ein eigener Tunnel unter der Elbe hindurch gegraben werden soll.

Deutschland |  Spatenstich Südlink in Wewelsfleth | Wirtschaftsminister Robert Habeck
Vizekanzler Robert Habeck beim Spatenstich an der Elbe in WewelsflethBild: Fabian Bimmer/REUTERS

Das nach derzeitigem Stand zehn Milliarden Euro teure Projekt soll auf rund 700 Kilometern Länge Strom in unterirdisch verlegten Kabelsträngen nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Ursprünglich war die Trasse als Oberleitung geplant, wogegen es Proteste und politischen Widerstand gab. Die Leitung transportiert die Elektrizität als Gleichstrom, was einen fast verlustfreien Transport über lange Strecken ermöglicht. Mithilfe sogenannter Konverter wird der Strom in Süddeutschland dann wieder in Wechselstrom umgewandelt und ins Netz eingespeist. In Betrieb gehen soll die Leitung nun im Jahr 2028.

Nicht nur Windräder, sondern auch Stromleitungen gebraucht

Suedlink schließt eine Lücke bei der Verteilung des Stroms, die durch die Energiewende noch größer wird: Die Netzbetreiber rechnen mit stark steigenden Anforderungen an das Stromnetz, die aus erneuerbaren Quellen generierte Elektrizität zu den Verbrauchern zu bringen. 2022 waren laut Bundesverband Windenergie vor der deutschen Nordseeküste Offshore-Windparks mit acht Gigawatt Leistung in Betrieb, bis 2045 soll diese Kapazität auf 70 Gigawatt fast verneunfacht werden.

Allerdings kann der Strom an windreichen Tagen schon heute nicht vollständig durch das bestehende Leitungsnetz über weite Strecken transportiert werden. Stattdessen müssen in Süddeutschland mitunter fossile Kraftwerke hochgefahren werden, obwohl im Norden klimafreundlicher Windstrom vorhanden wäre.

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ehl/uh (dpa, afp, rtr)