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Politik

Mehr als 130 Tote bei Angriff auf Dorf in Mali

24. März 2019

Die Angreifer kamen mit Macheten und Schusswaffen: Bei einem Überfall auf ein Dorf in Mali sind laut UN mindestens 134 Menschen getötet worden, darunter viele Kinder. Die Region gilt seit Jahren als instabil.

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Infografik Karte Mali mit dem Dorf Ogossagou DE

Am Samstag hatten bewaffnete Männer das Dorf Ogossagou im Zentrum Malis angegriffen und dabei offenbar wahllos Menschen getötet und zahlreiche Häuser niedergebrannt. Unter den Toten sind nach Militärangaben auch schwangere Frauen, kleine Kinder und Senioren. Mindestens 55 Menschen wurden den Vereinten Nationen zufolge verletzt. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Opfer seien erschossen oder mit Macheten getötet worden.

Wer hinter der Bluttat steckt, ist noch unklar. Hintergrund könnten Kämpfe zwischen den Volksgruppen der Fulbe und der Dogon in der Gegend sein, die sich in den vergangenen Jahren verschärft haben. Bislang wurden nach UN-Angaben mehr als 500 Zivilisten durch den ethnischen Konflikt getötet. Die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen nannte den Angriff auf Ogossagou ein "Massaker", das Dorf sei von Dogon-Jägern eingekreist und attackiert worden. Die UN äußern sich zurückhaltender: In einer Mitteilung heißt es lediglich, die Angreifer seien "wie traditionelle Jäger" gekleidet gewesen.

Mali: Schleppender Friedensprozess

UN-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich schockiert über die Attacke und forderte Mali auf, die Anstrengungen zur Stabilisierung und Befriedung der Region zu verdoppeln. Einem Sprecher zufolge leistet die UN-Friedensmission MINUSMA Unterstützung aus der Luft, um weitere Angriffe zu verhindern und Verletzte auszufliegen. Die Regierung sandte Truppen, um die Gegend zu sichern.

Anhaltende Gewalt trotz Friedensabkommens

Vor allem der Norden des Landes ist seit 2012 Rückzugsgebiet für zahlreiche islamistische Gruppierungen. Immer wieder verüben die Extremisten Angriffe auf die malischen Streitkräfte oder die UN-Mission, an der sich auch die Bundeswehr mit rund 1000 Soldaten beteiligt.

2015 schlossen die bewaffneten Gruppierungen in dem westafrikanischen Land ein Friedensabkommen. Am Freitag hatten die Botschafter der 15 Mitgliedstaaten des UN-Sicherheitsrates Mali besucht und waren mit der Regierung in Bamako zusammengetroffen. Guterres hatte Anfang März erklärt, im vergangenen halben Jahr seien hinsichtlich der Umsetzung des Friedensabkommen mehr Fortschritte erzielt worden als in der Zeit davor.

hk/AR (dpa, afp)