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Politik

Mehr als 30 Tote bei Angriff in Mali

4. Dezember 2021

Wieder wird das westafrikanische Land von einer Gewalttat erschüttert. Unter den Opfern sind auch Kinder. Die betroffene Region hat eine blutige Geschichte.

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Mali I Unruhen I Konflikt
Eine Straße nahe der Stadt Bandiagara in der malischen Region Mopti (Symbolbild)Bild: Francois Xavier Marit/AFP/Getty Images

Mutmaßliche Dschihadisten haben in Mali mindestens 31 Zivilisten getötet und viele weitere verletzt. Wie die Behörden erst jetzt mitteilten, wurde am Freitag ein mit zahlreichen Menschen besetzter Lastwagen in der zentral gelegenen Region Mopti attackiert. Bewaffnete schossen auf die Passagiere und setzten das Fahrzeug in Brand. Nach Angaben eines Kommunalpolitikers sind unter den Toten auch Kinder. Die Opfer waren unterwegs zu einem Markt in der Stadt Bandiagara, als sie nahe der Ortschaft Songho angegriffen wurden.

Bisher bekannte sich niemand zu der Bluttat. In der Vergangenheit hatten islamistische Terrorgruppen ähnliche Angriffe verübt. Die Region Mopti war im Jahr 2012 Ausgangspunkt dschihadistischer Aufstände, die sich auch auf die Nachbarländer Burkina Faso und Niger ausweiteten. In dem Konflikt wurden Tausende Soldaten und Zivilisten getötet. Hunderttausende Menschen flohen.

Staatsstreiche in Serie

Mali hat seither drei Militärputsche erlebt. Nach dem vorerst letzten Staatsstreich im Mai ließ sich Assimi Goïta zum Übergangspräsidenten ausrufen. Die Armee besitzt jedoch nur eingeschränkte Kontrolle über das Land, das durch zahlreiche dschihadistische Gruppen destabilisiert wird. Deutschland hat, ebenso wie andere Westmächte - darunter vor allem Frankreich - Soldaten in Mali stationiert. Derzeit umfasst das Bundeswehr-Kontingent noch rund 1300 Soldaten. Etwas mehr als 300 von ihnen sind für die EU-Trainingsmission EUTM abgestellt, die anderen für die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (MINUSMA).

Mali I Unruhen I Konflikt
Ließ sich nach dem vorerst letzten Staatsstreich zum Übergangspräsidenten ausrufen: Assimi Goïta (Archivbild)Bild: Annie Risemberg/AFP/Getty Images

Die verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Agnieszka Brugger, hat die Fortsetzung des Auslandseinsatzes an Bedingungen geknüpft. Grundsätzlich sei es richtig, dass die Bundesrepublik sich "angesichts der großen Probleme in der Sahelregion von der katastrophalen Sicherheitslage bis zu den dramatischen Konsequenzen der Klimakrise" engagiere, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zugleich müsse aber der malischen Übergangsregierung klar sein, dass es eine solche Unterstützung "auf keinen Fall um jeden Preis" geben könne.

"Viel Vertrauen zerstört"

Sowohl der jüngste Militärputsch als auch Berichte über einen möglichen Einsatz russischer Söldnertruppen aufseiten der malischen Armee hätten viel Vertrauen zerstört, so Brugger. Für eine Fortsetzung des deutschen Engagements müsse es politische Reformen in dem westafrikanischen Staat geben.

234. Bundestagssitzung und Debatte
"Keine Unterstützung um jeden Preis": Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger (Archivbild)Bild: Jens Krick/Flashpic/picture alliance

Die beiden Bundeswehr-Mandate für Mali waren im Frühjahr verlängert worden. Im kommenden Jahr muss der neue Bundestag unter Führung der mutmaßlichen künftigen Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP über eine abermalige Verlängerung entscheiden. Die drei Parteien hatten vereinbart, alle deutschen Auslandseinsätze auf den Prüfstand zu stellen.

jj/uh (dpa, afp, ap)