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Mehr als 60 Tote bei Terror im Irak

9. September 2012

Die Behörden des Landes registrierten zahlreiche Anschläge. Sie richteten sich unter anderem gegen die Armee, gegen den staatlichen Ölkonzern wie auch gegen ausländische Vertretungen.

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Zerstörte Autos nach dem Bombenanschlag in Kirkuk (Foto:
Autobombe Kirkuk Irak AnschlagBild: dapd

Bei zahlreichen Anschlägen im Irak sind nach jüngsten Angaben der Behörden mindestens 64 Menschen getötet und rund 170 verletzt worden. Die meisten Opfer gab es bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt nördlich von Bagdad, bei dem elf Soldaten starben und acht weitere verletzt wurden, wie Armee und Ärzte mitteilten.

Bewaffnete Angreifer nahmen den Armeeposten Balad 70 Kilometer nördlich von Bagdad demnach in der Nacht zum Sonntag unter Beschuss. Als weitere Soldaten dort eintrafen, sei eine an der Straße deponierte Bombe explodiert.

Zahlreiche Tote bei Anschlagsserie im Irak

Zwölf Tote bei Anschlägen vor schiitischem Schrein

Zwölf Menschen starben bei zwei aufeinanderfolgenden Explosionen vor einem schiitischen Schrein in der südlichen Stadt Amara. In der Erdöl-Stadt Kirkuk wurden bei mehreren Autobomben-Anschlägen zwölf Menschen getötet. Unter ihnen waren auch sieben Polizeirekruten, die sich auf einem Parkplatz des staatlichen irakischen Ölkonzerns North Oil angestellt hatten, um sich als Sicherheitspersonal zu bewerben.

Auch in der nördlichen Metropole Mossul explodierten mehrere Bomben. Eine davon tötete in einer schiitischen Wohngegend drei Menschen. In der südirakischen Stadt Nassirija detonierten vor dem französischen Konsulat zwei Bomben. Zwei Zivilisten seien getötet und sechs weitere verletzt worden, verlautete aus Sicherheitskreisen. Der Honorarkonsul war nach Angaben aus Diplomatenkreisen zum Anschlagszeitpunkt nicht vor Ort. Ebenfalls in Nassirija explodierte nach Krankenhausangaben zudem eine Autobombe vor einem Hotel, wodurch zwei Menschen getötet verletzt wurden. Im südlichen Hafen Basra starben zwei Menschen bei der Explosion einer Autobombe auf einem Markt. Mindestens 20 Menschen erlitten Verletzungen.

Vizepräsident Haschemi zum Tode verurteilt

Ein irakisches Gericht verurteilte unterdessen den Vizepräsidenten Tarik al-Haschemi in Abwesenheit zum Tode. Die Richter in Bagdad befanden den sunnitischen Politiker für schuldig, Angriffe von Todesschwadronen auf die Streitkräfte des Landes sowie auf Schiiten organisiert zu haben. Die Anklage gegen al-Haschemi war im Dezember 2011 erhoben worden. Seitdem hält sich der Vizepräsident im Exil, vermutlich in der Türkei, auf. Den Prozess hat er selbst wiederholt als politisch motivierten Feldzug der von Schiiten kontrollierten Regierung in Bagdad kritisiert. Sollte er in seine Heimat zurückkehren, könnte der Fall nach irakischem Recht neu verhandelt werden.

Der irakische Vizepräsident Tarik al-Haschemi (Foto: picture-alliance/dpa)
Vizepräsident Tarik al-HaschemiBild: picture-alliance/dpa

sti/haz (afp, dapd)