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Mehr als 6200 Tote in Nepal

1. Mai 2015

Nach dem schweren Erdbeben in Nepal ist die Zahl der Toten auf mehr als 6200 angestiegen. Viele Überlebende warten weiter verzweifelt auf Hilfe. Andere nutzen die Krisensituation für den eigenen Profit.

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Nepal Erdbeben Helfer (Foto: picture-alliance, dpa)
Bild: picture-alliance/dpaW. Oliver

Allein in Nepal seien bislang 6204 Opfer gezählt worden, teilte der Katastrophenschutz mit. Die Zahl der Verletzten lag demnach bei knapp 14.000 Menschen. Mehr als hundert weitere Menschen starben im benachbarten Indien und China. Es wird jedoch insgesamt mit weit mehr Toten gerechnet, weil Bergungsteams erst am Dienstag abgelegene Regionen erreichten.

Hoffnung auf Rettung schwindet

Die Hoffnungen, weitere Menschen zu retten, schwinden nach Angaben des Büros für Katastrophenhilfe. Am Donnerstag waren noch einmal zwei Überlebende aus den Trümmern gezogen worden, aber die Such- und Rettungsaktionen gehen nach Angaben des Büros langsam zu Ende. Nun sei die Herausforderung, Tote zu bestatten, Vermisste zu identifizieren und Familien wieder zusammenzuführen.

Nepals Regierung kündigte an, umgerechnet rund 1000 US-Dollar an jede Familie zu zahlen, die durch das Beben Angehörige verloren hat. Außerdem soll es nach Angaben von staatlichen Medien noch einmal 400 Dollar als Zuschuss für die Beerdigungskosten geben.

Versorgung der Überlebenden schwierig

Die Helfer stehen auch angesichts der verheerenden Zerstörung vor einer weiteren Mammutaufgabe. Mehr als 130.000 Häuser sind vernichtet, weitere 85.000 beschädigt, wie das UN-Büro für Katastrophenhilfe (Ocha) mitteilte. 2,8 Millionen Menschen sind nach Schätzungen obdachlos, mehr als drei Millionen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

Viele Überlebende in abgelegenen Orten warten weiter verzweifelt auf Unterstützung. Mancherorts sollen Verteilungskämpfe um die wenigen Hilfsgüter ausgebrochen sein. UN-Helfer konnten diese Berichte aber nicht verifizieren. "Die Unerreichbarkeit mancher Gebiete, das Fehlen von Hubschraubern zum Transport von Lebensmitteln, schlechte Kommunikation und Sicherheitsbedenken sind für die, die dringend Hilfe brauchen, die größten Herausforderungen", teilte das UN-Büro mit.

Kriminelle nutzen Krisensituation aus

Eine Warnung schicke die Regierung an nach Angaben von Ocha in Richtung derjenigen, die von der Krise profitieren wollen: Wer die Preise der Grundnahrungsmittel erhöht, müsse mit einer Strafe von 2000 US-Dollar und zehn Jahren Gefängnis rechnen.

Auch hinter immer wieder auftauchenden Gerüchten bevorstehender neuer Beben stecken nach Einschätzung der Behörden Kriminelle. "Solche Gerüchte werden meist von Kleinkriminellen in Umlauf gebracht, die dann in die Häuser einbrechen, die die Leute verlassen haben", sagte Polizeisprecher Prajwal Maharjan. Vier Menschen wurden nach Polizeiangaben wegen solcher Einbrüche festgenommen.

chr/cr (ape, afp, dpa)