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Mehr als 800.000 Asylanträge in EU, Schweiz und Norwegen

10. Oktober 2023

Die Zahl der Asylanträge in den 27 Ländern der Europäischen Union plus Schweiz und Norwegen könnte in diesem Jahr die Millionengrenze überschreiten.

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Nur mit kurzen Hosen bekleidete Migranten werden am Hafen der spanischen Insel Fuerteventura mit gespendeter Kleidung versorgt
Migranten am Hafen von FuerteventuraBild: Europa Press/dpa/picture alliance

Seit Jahresbeginn wurden genau 801.459 Asylanträge in der Europäischen Union sowie in Norwegen und der Schweiz gestellt. Im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen sei das der höchste Wert seit 2016, berichtet die Tageszeitung "Die Welt". Das Blatt zitiert dabei aktuelle Daten der EU-Asylagentur (EUAA) aus einem vertraulichen Bericht der EU-Kommission.

Den stärksten Anstieg habe Lettland verzeichnet mit einem Plus von 168 Prozent und Estland mit 119 Prozent. Hintergrund sei die starke Zunahme irregulärer Migration aus Belarus infolge des Krieges in der Ukraine. An dritter Stelle folge Deutschland mit einem Anstieg bei den Antragszahlen von 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In Deutschland wurde laut EUAA fast jeder dritte Asylantrag von einem Syrer (27 Prozent) gestellt, gefolgt von Migranten aus Afghanistan (17 Prozent) und der Türkei (16 Prozent).

Schlusslicht Ungarn

In Frankreich hingegen war der prozentuale Anstieg laut "Welt" mit 37 Prozent nur halb so hoch wie hierzulande. In Italien seien die Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 63 Prozent gestiegen, zitiert die Zeitung aus dem EU-Bericht.

Am stärksten rückläufig waren die Zahlen demnach in Dänemark (minus 56 Prozent), Malta (minus 54 Prozent), Zypern (minus 52 Prozent) und Österreich (minus 41 Prozent). Das Land mit den bislang wenigsten Schutzsuchenden in diesem Jahr sei Ungarn gewesen, das bislang nur 26 Asylanträge verzeichnet hat.

rb/ehl (AFP, dpa, Reuters)