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Die deutsche Musikszene

Petra Lambeck

Zeitgenössische Musik oder Klassik, Jazz oder Pop - in Deutschlands Musikszene ist für jeden was dabei. Große Festivals ziehen internationale Künstler an. Und auch die deutschen Musikhochschulen sind im Ausland beliebt.

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Domstufen Festspiele in Erfurt
Domstufen Festspiele in ErfurtBild: AP

Mehr als ein Drittel der Musikstudenten in Deutschland kommen aus dem Ausland, an der Hochschule in Detmold sind es sogar fast die Hälfte. Großer Andrang herrscht vor allem bei Studierenden aus Osteuropa oder Asien. Studiert werden die alten Meister, aber auch neue Formen gilt es zu erkunden.

Das musikalische Experiment

Der Komponist Karlheinz Stockhausen (1928-2007)
Der Komponist Karlheinz Stockhausen (1928-2007)Bild: picture-alliance / dpa

Ludwig van Beethovens Kompositionen zählt man heute zur klassischen Musik. Doch zu seiner Zeit war er ein Revolutionär, seine Klänge waren neu und ungewöhnlich und für manche Ohren damals sehr befremdlich. Sie haben vielleicht eine ähnliche Wirkung beim Publikum gehabt wie die Neue Musik im 20. Jahrhundert. Einer ihrer großen Vertreter ist Karlheinz Stockhausen, der als einer der Urväter der elektronischen Musik gilt. 1971 wurde er Professor an der Musikhochschule in Köln und trat zudem als Dozent bei den alle zwei Jahre stattfindenden Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik auf - eine mehrwöchige Veranstaltung, bei der Musiker aus aller Welt zusammenkommen um sich mit zeitgenössischen kompositorischen Fragen auseinanderzusetzen.

Inzwischen gibt es viele Foren für Neue Musik, darunter zahlreiche Konzertreihen und Spezialfestivals. Eines der ältesten sind die Donaueschinger Musiktage. Sie wurden 1921 gegründet und locken jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Aber auch die klassischen Festivals erfreuen sich großer Beliebtheit. Darunter die Wagner-Festspiele in Bayreuth, die Bach-Tage in Leipzig oder das Beethovenfest in Bonn.

Big Band-Boom

Die WDR Big Band in Aktion
Die WDR Big Band in AktionBild: picture-alliance/dpa

Der Jazz spielte in Deutschland lange keine große Rolle. Jazzfans kommen aber mittlerweile auf ihre Kosten, denn es gibt viele Festivals, bei denen auch internationale Stars wie Maceo Parker, Herbie Hancock oder Pee Wii Ellis auftreten. In den letzten Jahrzehnten hat sich zudem eine recht selbstbewusste Big Band-Kultur entwickelt, angeführt von den Jazzorchestern der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. 1987 kam das Bundesjazzorchester dazu, unter der Leitung des Jazz-Posaunisten Peter Herbolzheimer. Hier begann auch die Karriere von Roger Cicero, der Deutschland 2007 beim Eurovision Song Contest vertrat.

Pop-Kultur auf Deutsch

Die Gruppe Tokio Hotel ist auch im Ausland populär
Die Gruppe Tokio Hotel ist auch im Ausland populärBild: picture-alliance / dpa/dpaweb

Die Pop-Szene in Deutschland ist weitgehend beeinflusst durch die USA. In den letzten Jahren aber haben auch deutsche Bands wieder mehr und mehr an Popularität gewonnen. Im Sommer 2003 gelang der Gruppe "Wir sind Helden" der große Durchbruch. Dem Beispiel folgten viele weitere, darunter Juli, Silbermond, Annett Louisan oder Tokio Hotel. Die Liste der deutschen Nachwuchs-Popmusiker ist lang. Doch auch Altstars wie Herbert Grönemeyer, die Fantastischen Vier oder die Toten Hosen touren mit Erfolg durchs Land. Smudo von den Fantastischen Vier tritt gelegentlich auch als Gastdozent an Deutschlands erster Popakademie in Mannheim auf, genauso wie Udo Lindenberg oder Xavier Naidoo.