Mehr Datenschutz für Apple-Nutzer?
18. September 2014Das neue iPhone und ein geplantes mobiles Bezahlsystem lassen den Konzern in Sachen Datenschutz in die Offensive gehen. Mit dem neuen Betriebssystem iOS 8 sollen sich Behörden keinen Zugang mehr zu iPhones und iPads mit Passwortschutz verschaffen können. Der US-Technologiekonzern schaltete eine neue Website frei, auf der sich Nutzer über Datenschutz bei Geräten und Diensten von Apple informieren können. Auf dieser heißt es, das Unternehmen selbst könne den Passwortschutz seiner Geräte nicht mehr umgehen. Damit habe man keine technischen Möglichkeiten mehr, auf Forderungen von Behörden einzugehen, Inhalte wie Fotos, Nachrichten oder E-Mails auf den mobilen Geräten freizugeben. In der Vergangenheit hatte Apple bereits Nutzer-Profile herausgerückt. Im ersten Halbjahr des Jahres 2014 waren davon in den Vereinigten Staaten 155, in Großbritannien ein Account betroffen.
"Im Gegenatz zu anderen Unternehmen"
Der Konzernchef Tim Cook schreibt in einem auf der Seite veröffentlichten Brief: "Wir konstruieren kein Profil, das auf dem Inhalt Deiner E-Mails oder Deinen Surf-Gewohnheiten im Internet basiert, um es an Anzeigenkunden zu verkaufen." Dabei handelt es sich offensichtlich um Kritik in Richtung anderer Online Dienste, insbesondere in die des Rivalen Google. Bei der hauseigenen Karten App zeichne Apple "im Gegensatz zu anderen Unternehmen" keine Ortsinformationen der Nutzer auf, betonte Cook und sieht sich gegenüber der Konkurrenz im Vorteil.
Kritik nach Promi-Nacktfotos
Apple reagiert mit den Anpassungen im Datenschutz-Bereich auf einige Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Jahre. So fanden Computer-Forscher zum Beispiel heraus, dass sich in einer ehemaligen iPhone-Software Informationen darüber herauslesen ließen, wie sich Nutzer fortbewegten. Anfang des Monats geriet Apple in die Kritik, als Hacker private Fotos von Prominenten aus deren Profilen gestohlen und im Internet veröffentlicht hatten. Der Elektronik-Riese betonte daraufhin, dass es sich nicht um eine Sicherheitslücke bei iCloud und anderen Servern handele, sondern gezielt Nutzernamen, Passwörter und Sicherheitsfragen ausgespäht worden seien. Cook räumte jedoch ein, dass Apple seine Nutzer besser hätte informieren müssen.
nin/qu (dpa, ape)