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Deutsche Militärhilfe für Zentralafrika

28. März 2014

Die Bundeswehr bietet der EU-Mission in der Zentralafrikanischen Republik Unterstützung an: in Form von Flugzeugen zur Transporthilfe und Experten für die Planung. Bislang aber ist der EU-Einsatz noch nicht gesichert.

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Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen besucht Soldaten in Mali (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Deutschland will sich stärker an der EU-Militärmission in der vom Bürgerkrieg erschütterten Zentralafrikanischen Republik beteiligen als bisher geplant. Wie das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium mitteilten, wird die Bundeswehr mit zwei Flugzeugen beim strategischen Lufttransport helfen. So könnten Personal und Material schnell in das Einsatzgebiet geflogen werden. Die Bundeswehr werde dafür zwei angemietete Maschinen vom Typ Antonow An-124 zur Verfügung stellen.

Außerdem soll ein Sanitätsflugzeug am Militärflughafen in Köln bereitgehalten werden. Es soll dann zum Einsatz kommen, wenn es Schwerletzte unter den internationalen Stabilisierungskräften gibt. Bodentruppen will Deutschland jedoch nicht entsenden.

Die humanitäre Lage in Zentralafrika ist alarmierend

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bezeichnete die humanitäre Lage in dem Land als "alarmierend". Umso wichtiger sei es, dass die EU-Mission Stabilität und Sicherheit stärke, bevor sich die gewalttätigen Konflikte im Land verfestigten. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) betonte: "Es ist unsere gemeinsame europäische Verantwortung, alle erforderlichen Fähigkeiten zusammenzubekommen."

Ende Januar hatten sich die europäischen Regierungen auf einen EU-Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik verständigt. Einige Hundert EU-Kräfte sollen die französischen und afrikanischen Soldaten unterstützen, die bereits in dem Krisenstaat sind. Die EU will zwischen 800 und 1000 Soldaten nach Zentralafrika entsenden.

Ein afrikanischer Kämpfer mit einem Messer patrouliert eine Straße (Foto: rtr)
In Zentralafrika bekämpfen sich muslimische und christliche Milizen.Bild: Reuters

Bislang kam das Vorhaben nicht zustande, weil nicht genügend EU-Mitglieder zur Entsendung von Truppen bereit waren. Eine fünfte Truppenstellerkonferenz, die am Freitagnachmittag in Brüssel stattfindet, soll die EU-Mission zum Erfolg bringen.

Hundertausende Menschen sind auf der Flucht

Der Machthaber der Zentralafrikanischen Republik, Michel Djotodia, der im März 2013 geputscht hatte, war am 10. Januar dieses Jahres unter dem Druck afrikanischer Staaten zurückgetreten. Seit dem Putsch bekämpfen sich christliche und muslimische Milizen, die die Bevölkerung terrorisieren. Erst in der Nacht zum Freitag waren in der Hauptstadt Bangui bei einem Granatenangriff wieder mindestens 20 Menschen getötet worden.

Nach Angaben der Vereinten Nationen herrscht im Land eine Notlage auf höchster Stufe. Experten schätzen, dass Tausende von Menschen getötet wurden, genaue Zahlen gibt es nicht. Den Schätzungen nach sind rund 700.000 Menschen seit den Gewaltausbrüchen vertrieben worden. Staatliche Strukturen gibt es derzeit in Zentralafrika ebenso wenig wie eine funktionierende Polizei oder Armee. Der Einfluss der amtierenden Übergangsregierung ist sehr begrenzt...

cw/sc (dpa, afpe, epd, rtr)