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Mehr Strom, weniger CO2

Marcel Fürstenau5. Januar 2007

Naturkräfte und nachwachsende Rohstoffe als Energieträger sind in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Diese Einschätzung ergibt sich aus den Zahlen, die der Bundesverband Erneuerbare Energien in Berlin präsentiert hat.

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Windrad in Wintrerlandschaft mit Bäumen (Quelle: dpa)
Auch Windräder können bei Kälte für Wärme sorgenBild: picture-alliance/ ZB

Wachstum auf der ganzen Linie, so lautet in aller Kürze die vom Bundesverband Erneuerbarer Energien (BEE) vorgelegte Bilanz für Wind, Wasser, Sonne, Bioenergie und Erdwärme. Der Anteil am gesamten Energieverbrauch - also Strom, Wärme und Kraftstoffe - ist den Angaben zufolge von 6,8 auf 7,7 Prozent gestiegen. "Der Ausbau erneuerbarer Energien im Strombereich geht auf dem gegenwärtigen Wachstumskurs so schnell voran, dass es kein Problem geben wird, die laut Atomgesetz entfallenden Mengen an Atomstrom zu ersetzen und zudem Mengen fossilen Stromes", sagt BEE-Geschäftsführer Milan Nitzschke.

Kapital nicht verspielen

Die Schwarze Pumpe südlich von Cottbus vor einem Rapsfeld (Quelle: dpa)
Pilot-Projekt eines kohlendioxidfreien Braunkohlekraftwerks - die Schwarze Pumpe bei CottbusBild: picture-alliance / dpa

Ein positiver Nebeneffekt sei ein geringerer Ausstoß von klimaschädlichen Stoffen wie Kohlendioxid. Im vergangenen Jahr seien durch den Einsatz erneuerbarer Energien 99 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart worden, sagt Nitzschke. Außerdem spare sich Deutschland Energie-Importe im Wert von etwa 4,2 Milliarden Euro und mache sich damit weniger abhängig von Öl und Gas zum Beispiel aus Russland.

Und auch in den Ländern, in denen über Kernenergie diskutiert wird, wie in Indien und in China, wachsen die erneuerbaren Energien schneller als die Kernenergie, sagt der Präsident des BEE, Johannes Lackmann. Deutschland hat zwar dem Atomausstieg beschlossen, setze aber nach wie vor zu stark auf die Förderung fossiler Energieträger, kritisiert Lackmann. Dabei seien erneuerbare Energien ein Exportschlager. Nach Verbandsangaben nähere man sich einem Volumen von fünf Milliarden Euro. Deutschland müsse aufpassen, dieses Kapital nicht zu verspielen.

Ausbau-Ziele fast schon erreicht

"Es wird immer die unberührte Natur eines Flusslaufes oder einer grüne Wiese verglichen mit einer Wasserkraft-Anlage in diesem Fluss oder einer Windkraft-Anlage auf der Wiese", sagt Lackmann. "Aber das ist nicht die Alternative. Die Alternative ist das Braunkohle-Kraftwerk und die Braunkohle-Grube mit Grundwasserschädigung in exorbitantem Ausmaß. Denn die Alternative zur Windkraft- oder Wasserkraft-Anlage ist ja nicht das Nicht-Verbrauchen von Strom, sondern das Erzeugen an anderer Stelle".

Der Bundesverband Erneuerbarer Energien zweifelt nicht am Erreichen der für das Jahr 2010 angepeilten europäischen Ausbau-Ziele. Die liegen bei 12,5 Prozent im Strombereich und knapp 6 Prozent bei den Kraftstoffen. Werte, die Deutschland fast schon erreicht hat.