Mehr Tabaksteuereinnahmen - weniger Qualm
18. Juli 2014Insgesamt wurden von April bis Ende Juni Tabakwaren im Verkaufswert von 6,2 Milliarden Euro versteuert, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte - und damit 306 Millionen Euro oder 5,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Menge der versteuerten Zigaretten stieg 2013 um 2,7 Prozent auf knapp 20 Milliarden Stück. Der Absatz von Zigarren und Zigarillos erhöhte sich um 15,2 Prozent, von Pfeifentabak um 24,9 Prozent. Auch Tabak zum Selberdrehen wurde häufiger nachgefragt - ein Plus von 2,4 Prozent.
Auf das Rauchverhalten der Deutschen lässt sich daraus allerdings kein Schluß ziehen, wie der Pressesprecher des Statistischen Bundesamtes gegenüber der DW betonte: Die Statistik erfasse die Menge und den Wert der der Steuerzeichen, die Tabakwarenhersteller bei der zentralen Steuerzeichenstelle bezogen haben. "Gerade in der unterjährigen Betrachtung nach Quartalen schwanken die Steuerzeichenbezüge häufig stark. Dies kann zum Beispiel damit zusammenhängen, ob Preis- oder Steuererhöhungen vollzogen oder angekündigt wurden. Das führt dann erfahrungsgemäß zu einer höheren Nachfrage im Vorfeld."
Im langfristigen Vergleich seien in den letzten Jahren die verkauften Mengen von Zigaretten vielmehr deutlich zurückgegangen: "Das zeugt davon, dass in Deutschland immer weniger geraucht wird."
Internationaler Trend rückläufig
Ein Trend, den auch der US-amerikanische "Marlboro"-Hersteller Philip Morris International weiterhin zu schaffen macht. Rauchverbote, Warnhinweise auf Zigarettenschachteln, der Vormarsch von elektronischen Zigaretten, aber auch die ungünstigen Wechselkurse drückten das Geschäft. Im zweiten Quartal schrumpfte die Zahl der ausgelieferten Glimmstängel um weitere drei Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag in New York mitteilte.
Der Umsatz - die hohen Tabaksteuern in den USA hinausgerechnet - fiel um etwa zwei Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gewinn gab um 13 Prozent auf unterm Strich rund 1,9 Milliarden Dollar nach.
js/wen (rtr, dpa)