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Tote bei Waldbränden in Kalifornien

10. November 2018

Mindestens neun Menschen ist die Flucht vor den heftigen Feuern im US-Bundesstaat Kalifornien nicht geglückt - sie verbrannten in der Kleinstadt Paradise in ihren Autos. Nun meldet sich Präsident Trump zu Wort.

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USA | Waldbrände in Californien
Apokalyptische Bilder aus der US-Kleinstadt ParadiseBild: Getty Images/AFP/J. Sullivan

Es sind für die Jahreszeit ungewöhnlich heftige Waldbrände, die sich derzeit in Kalifornien ausbreiten. Besonders schwer betroffen ist die Kleinstadt Paradise. 26.000 Bewohner flohen von dort vor den Feuern. Mindestens neun Menschen gelang dies nicht, sie wurden in ihren Fahrzeugen von den Flammen eingeholt. Wegen der schweren Brandverletzungen sei eine Identifikation noch nicht möglich, teilten die Behörden mit. 35 Personen werden demnach vermisst. Mehr als 6000 Häuser brannten nieder. Reporter vor Ort berichten, die Waldbrände hätten Paradise in ein Inferno verwandelt. Bilder zeigten dicke, schwarze Rauchwolken und brennende Gebäude.

USA | Waldbrände in Californien
Wald in Flammen: Allein im Ventura County verbrannten mehr als 3000 Hektar LandBild: Getty Images/AFP/A. Gomes

Sperrungen auf dem Highway 101

Wegen weiterer Brände wurde die Evakuierung von 75.000 Häusern in den Bezirken Ventura und Los Angeles angeordnet. Für die Bezirke Butte County, Los Angeles County und Ventura County wurde der Notstand ausgerufen. Allein dort kämpfen rund 2000 Feuerwehrleute gegen die Brände.

Betroffen waren auch große Teile des Nobel-Badeorts Malibu. In Teilen der 12.000-Einwohner-Stadt fiel der Strom aus. Örtliche Fernsehsender zeigten lange Autoschlangen mit Bewohnern auf dem Weg hinaus aus der Stadt. Der Pacific Highway, eine der wichtigsten Verkehrsadern in Kalifornien, wurde teilweise gesperrt.

USA | Waldbrände in Californien
Starke Winde und ungewöhnlich sommerliche Temperaturen erschweren den Kampf gegen die BrändeBild: Getty Images/AFP/J. Sullivan

Fast 160.000 Menschen fliehen vor den Flammen

"Es ist entscheidend, dass die Bewohner die Evakuierungsanordnungen genau befolgen", schrieb die Feuerwehr des Bezirks Los Angeles im Kurzbotschaftendienst Twitter. Es handele sich um "ein sehr gefährliches, vom Wind gelenktes Feuer".

Insgesamt mussten nach Angaben der kalifornischen Katastrophenschutzbehörde im ganzen US-Bundesstaat bisher 157.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Der Leiter der Behörde, Mark Ghilarducci, nannte das Ausmaß der Zerstörungen "herzzerreißend". Seine Behörde forderte Unterstützung aus benachbarten US-Bundesstaaten an.

USA | Waldbrände in Californien
Auf der Flucht vor den Flammen haben viele Menschen ihr ganzes Hab und Gut verlorenBild: Getty Images/AFP/J. Sullivan

Trump: Missmanagement der Behörden

US-Präsident Donald Trump hat Missmanagement der zuständigen Behörden in Kalifornien für die Todesopfer infolge der Waldbrände verantwortlich gemacht. "Es gibt keinen Grund außer dem schlechten Forstmanagement", schrieb Trump im Kurznachrichtendienst Twitter. Milliarden Dollar würden jährlich ausgegeben - und dennoch stürben so viele Menschen. Er drohte zugleich mit dem Entzug von Bundesmitteln. Der Bundesstaat Kalifornien wird von den Demokraten regiert, die auf Bundesebene die Opposition stellen.

Das Feuer war am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) ausgebrochen und hatte sich rasch verbreitet. Bei anhaltend sommerlichen Temperaturen und Trockenheit ist die Feuergefahr an der US-Westküste derzeit sehr hoch. Heftige Winde mit Geschwindigkeiten von rund 80 Stundenkilometern behinderten die Löscharbeiten. Der nationale Wetterdienst spricht von extremen Bedingungen und warnt vor weiteren Bränden.

cw/jj/kle (afp, dpa)