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Migranten dem Ersticken entronnen

29. Juli 2022

Erinnerungen an die Tragödien von Parndorf und San Antonio werden wach: In Mexiko konnten sich Migranten offenbar in letzter Minute aus einem verschlossenen LKW retten.

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Die Menschen erhofften sich eine bessere Zukunft und wählten einen gefährlichen Weg, um illegal in die USA einzureisen. Im mexikanischen Bundesstaat Veracruz wurden fast 100 Migranten entdeckt, die sich selbst aus dem Frachtraum eines Sattelschleppers befreien mussten. Der LKW war an einer Autobahn bei Acayucan abgestellt. Ziel des Lasters sei eigentlich die US-Grenze gewesen, so die mexikanischen Behörden,

"Sie gaben an, dass der Fahrer sie im Stich gelassen hatte", heißt es in einem Polizeibericht. Carlos Enrique Escalante, der Leiter des staatlichen Büros für die Betreuung von Migranten, sagte, die Migranten hätten Löcher in den Frachtcontainer brechen müssen, um herauszukommen. Einige erlitten Knochenbrüche, als sie vom Dach des Anhängers sprangen. Anwohner in der Nähe der Stadt Acayucan hätten am Mittwochabend den Lärm gehört und geholfen, den Frachtcontainer zu öffnen.

Offenbar sehr viel mehr Menschen an Bord

Es wird vermutet, dass sich eine weitaus größere Anzahl von Migranten an Bord befand. Diese Menschen seien nach ihrer Rettung geflüchtet. Die zuständige Behörde gab an, dass 98 Ausländer ohne Papiere aufgefunden wurden, darunter mehrere Kinder. Etwa 100 weitere sollen geflohen sein, sagten Augenzeugen mexikanischen Medien.

Migranten im Laderaum von Lastwagen in die USA zu bringen, ist eine der gefährlichsten Methoden, die von Menschenschmugglern in Mexiko eingesetzt wird. Im Juni starben mehr als 50 Menschen, nachdem sie in einem glühend heißen Sattelschlepper in San Antonio im US-Bundesstaat Texas von den Schiebern allein gelassen wurden. Im Dezember kamen 56 Migranten aus Mittelamerika auf dem Weg in die USA ums Leben, als der Lastwagen, in dem sie unterwegs waren, in Südmexiko umkippte. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration sind seit 2014 rund 6430 Migranten auf dem Weg in die Vereinigten Staaten gestorben oder verschwunden.

Auch in Europa ist es bereits zu solchen Tragödien gekommen. Im August 2015 entdeckten österreichische Polizisten die Leichen von 71 Menschen. Die Migranten waren im Laderaum eines Kühllasters aus Ungarn erstickt, der an der Autobahn 4 bei Parndorf abgestellt war. Die Flüchtlinge stammten aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und dem Iran.

AR/mak (afp, ap, rtr)