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Mercedes dominiert freies Training

Calle Kops (dpa)13. März 2015

Schon das freie Training zum Saisonauftakt in Melbourne zeigt: Mercedes bestimmt das Geschehen in der Formel 1. Dahinter lauert Sebastian Vettel im Ferrari. Das Sauber-Team verzichtet gänzlich auf das Training.

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Formel-1-Fahrer Nico Rosberg in seinem Mercedes AMG GP (Foto: EPA/SRDJAN SUKI)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Suki

Nico Rosberg auf Platz eins, Sebastian Vettel auf Rang drei - dazwischen Lewis Hamilton: Die beiden deutschen Hoffnungsträger haben den Formel-1-Weltmeister gleich beim ersten Kräftemessen in Melbourne in die Zange genommen. In der schnelleren zweiten Trainingseinheit zum Großen Preis von Australien verwies Vizeweltmeister Rosberg am Freitag seinen britischen Mercedes-Rivalen um eine Zehntelsekunde auf den zweiten Platz. Vettel lag mit seiner "Eva", wie der viermalige Champion seinen ersten Ferrari taufte, 0,715 Sekunden hinter Rosberg.

Damit bestätigte sich: Die Silberpfeile fahren zunächst wieder in einer eigenen Liga. "Heute haben wir den Beweis erbracht, dass unser Silberpfeil wieder schnell ist", betonte Rosberg. "Wir müssen mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben, aber es macht auch keinen Sinn, zu stark tiefzustapeln: Die Performance ist gut und wir sehen konkurrenzfähig aus", meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. In beiden 90-minütigen Trainingseinheiten setzte sich Rosberg vor Hamilton durch. Der 30 Jahre alte Zweifach-Weltmeister haderte noch mit dem Setup. "Hier habe ich noch etwas Arbeit vor mir, da ich noch nicht zu 100 Prozent zufrieden mit dem Auto bin."

Vettel zufrieden mit seinem Ferrari

Jammern auf höchstem Niveau, denn die Rückstände der Rivalen waren erschreckend. Vettel war mit seinen über sieben Zehntelsekunden noch am nächsten dran. "Es sieht so aus, dass sich die Arbeit über den Winter ausgezahlt hat", meinte der Ferrari-Pilot dennoch zufrieden. Er könne sich nicht erinnern, wann er zuletzt einen so reibungslosen Freitag erlebt habe, sagte der langjährige Red-Bull-Star. Teamkollege Kimi Räikkönen war in der Endabrechnung schon deutlich über eine Sekunde hinter Rosberg und auch Hamilton. Valtteri Bottas brauchte auf Platz fünf im Williams mit Mercedes-Antrieb über 1,5 Sekunden mehr. Und was danach kam, war sage und schreibe über zwei Sekunden langsamer als Rosberg und Hamilton in ihren Silberpfeilen.

Formel-1-Pilot Sebastian Vettel in seinem Ferrari (Foto: EPA/SRDJAN SUKI dpa Bildfunk)
Platz drei im freien Training von Melbourne: Sebastian Vettel fühlt sich in seinem Ferrari offensichtlich wohlBild: picture-alliance/dpa/S. Suki

Dennoch meinte Wolff: "Uns steht über Nacht also noch etwas Arbeit bevor, um das Optimum zu finden. Wenn ich mir das Feld ansehe, wird es eng gegen Ferrari und Williams." Ob es in der Qualifikation am Samstag (07.00 Uhr MEZ) und am Sonntag beim ersten Saisonrennen (06.00 MEZ) wirklich eng wird, ist fraglich. Dass es zwischen Rosberg und Hamilton um Sekundenbruchteile gehen wird, ist dagegen unstrittig. Im vergangenen Jahr hatte Hamilton die Pole Position geholt, Rosberg aber das Rennen gewonnen. Diesmal war im Training keiner schneller als Rosberg mit seiner Zeit von 1:27,697 Minuten.

Zwei Teams fehlen beim Training

Hinter dem Spitzentrio beklagte der große Rest des Feldes viele Startschwierigkeiten. Der australische Publikumsmagnet Daniel Ricciardo kam im zweiten Durchgang gar nicht zum Einsatz, sein Red Bull blieb wegen eines Motorenproblems in der Garage. Die beiden McLaren mit Ex-Weltmeister Jenson Button und Fernando-Alonso-Ersatz Kevin Magnussen fuhren ganz weit hinterher. Und auch beim zweiten Williams mit Felipe Massa traten technische Sorgen auf. In beiden Einheiten waren von insgesamt 20 Autos jeweils nur 16 auf der Strecke. Eher weniger überraschend dabei war das Fehlen der beiden Autos von Manor. Das Team hatte nach einer Insolvenz erst auf den letzten Drücker und mit großer Anstrengung dafür gesorgt, in Australien dabei zu sein.

Zunächst in der Garage blieben auch die Sauber-Autos von den vermeintlichen Stammfahrern Felipe Nasr und Marcus Ericsson, nachdem sich Ex-Ersatzpilot Giedo van der Garde erfolgreich eingeklagt hatte und am Freitag die Durchsetzung des Urteils weiter verhandelt wurde. Mittendrin auf der Strecke war aber Max Verstappen. Der Niederländer fuhr nach Freigabe des 5,303 Kilometer langen Kurses im Albert Park sogar als erstes mit seinem Toro Rosso auf den Asphalt - mit 17 Jahren und 164 Tagen. An diesem Sonntag wird Verstappen wohl kaum der Erste sein, dafür aber mit 17 Jahren und dann 166 Tagen der mit Abstand jüngste Pilot in der Grand-Prix-Geschichte.