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Mexiko: Drogenboss Guzmán wieder gefasst

8. Januar 2016

"Wir haben ihn" - schon die Reaktion des Präsidenten zeigt, welche Bedeutung "El Chapo" für Mexikos Behörden hat. Der mächtige Drogenhändler hatte sie mit seiner spektakulären Flucht genarrt. Nun schlugen sie zurück.

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Der Chef des Sinaloa-Kartells, Joaquin Guzman, bei der Verhaftung im Februar 2014 (Foto: Imago)
Bild: Imago

Der mexikanische Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán ist gefasst worden. Das teilte der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto mit. "Mission erfüllt. Wir haben ihn", schrieb der Staatschef auf Twitter. "Meine Anerkennung gilt dem Sicherheitskabinett der Regierung für diesen wichtigen Erfolg für den mexikanischen Rechtsstaat."

Durch Loch in Gefängnisdusche verschwunden

Guzmán gilt als der mächtigste Drogenhändler der Welt. Der Chef des Sinaloa-Kartells war vor einem halben Jahr aus einem Hochsicherheitsgefängnis im Zentrum von Mexiko auf spektakuläre Weise getürmt und seitdem auf der Flucht: Er entschwand durch ein Loch in der Dusche seiner Gefängniszelle, das als Zugang zu einem 1,5 Kilometer langen Tunnel diente.

Guzmán war 1993 bereits einmal in Guatemala festgenommen worden. 2001 gelang ihm aber die Flucht aus einem Gefängnis im Westen Mexikos. 2014 ging er den mexikanischen Behörden nach 13-jähriger Fahndung erneut ins Netz. Nach der Flucht im Juli nahmen die Behörden bereits mehr als zehn Verdächtige fest, die ihm beim Ausbruch geholfen haben sollen.

Als Jugendlicher Orangen verkauft

"El Chapo" kam 1957 in dem Dorf La Tuna de Badiraguato im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa zur Welt. Der Sohn einer armen Familie verkaufte als Jugendlicher Orangen, bevor er sich in den 1980er Jahren der Drogenbande um Miguel Ángel Félix Gallardo anschloss. Nach der Festnahme des Chefs gründete er das Sinaloa-Kartell. Die US-Antidrogenbehörde DEA bezeichnet das Syndikat als multinationalen Großkonzern des organisierten Verbrechens. Mit einem geschätzten Vermögen von einer Milliarde US-Dollar schaffte er es auf die Liste der reichsten Menschen der Welt der Zeitschrift "Forbes".

sti/SC (dpa, afp, rtr)