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MH370: Paris bremst Kuala Lumpur

6. August 2015

Zwischen Malaysia und Frankreich offenbaren sich zunehmend Differenzen bei der Beurteilung der Flugzeug-Wrackteile, die vor La Reunion angeschwemmt wurden. Noch ist unklar, was hinter dem Fingerhakeln steckt.

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Malaysias Verkehrsminister Liow Tiong Lai (r.) und Ministerpräsident Najib Razak geben die neuesten Erkenntnisse bekannt (Foto: Getty Images/AFP/M. Rasfan)
Malaysias Verkehrsminister Liow Tiong Lai (r.) und Regierungschef Najib Razak geben die neue Erkenntnisse bekanntBild: Getty Images/AFP/M. Rasfan

Eine Woche nach der Entdeckung eines Trümmerteils der vermissten malaysischen Boeing 777 auf der Insel La Reunion sind dort weitere Flugzeug-Wrackteile gefunden worden. Es handele sich unter anderem um ein Flugzeugfenster und eine Aluminiumfolie, teilte der malaysische Verkehrsminister Liow Tiong Lai in Kuala Lumpur mit (Artikelbild). Ob sie auch von der Unglücksmaschine des Fluges MH370 stammten, sei noch ungewiss. Liow sagte, Malaysia habe die Regierungen von Mauritius und Madagaskar gebeten, sich an der Suche nach weiteren Trümmerteilen zu beteiligen.

"Paris dementiert den Fund neuer Wrackteile"

Die französische Justiz widerspach allerdings den Angaben des malaysischen Ministers. "Die Staatsanwaltschaft von Paris dementiert momentan den Fund neuer Wrackteile", sagte eine Vertreterin der Behörde der Deutschen Presse-Agentur.

Malaysias Regierungschef Najib Razak hatte zuvor erklärt, das vergangene Woche auf La Reunion entdeckte Wrackteil stamme von der seit fast anderthalb Jahren verschollenen malaysischen Passagiermaschine. Internationale Untersuchungen in Frankreich hätten den Beweis hierfür erbracht. Auch hier äußerte sich die französische Staatsanwaltschaft vorsichtiger. Sie erklärte lediglich, es spreche sehr viel dafür, dass das Wrackteil Flug MH370 zugeordnet werden könne.

Chinesen äußern ernste Zweifel an Darstellung Malaysias

In einer ersten Reaktion äußerten die Angehörigen der chinesischen Passagiere "ernste Zweifel" an Razaks Erklärung. In einer in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Erklärung verlangten sie ein Treffen mit einem "ranghohen malaysischen Regierungsvertreter", um von ihm "weitere Erklärungen" zu erhalten.

Flug MH370 war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden, bislang fehlte jede Spur von dem Großraumjet. Es wird vermutet, dass die Boeing vom Kurs abwich und nach stundenlangem Flug mit leerem Tank in den südlichen Indischen Ozean stürzte. Das französische Übersee-Departement La Reunion liegt etwa 3700 Kilometer von dem Gebiet im Indischen Ozean entfernt, in dem die Absturzstelle vermutet wird.

sti/rb (afp, dpa, rtr)