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"Bullyparade" im Kino

17. August 2017

Die TV-Comedy-Show "Bullyparade" feiert 20-Jähriges. Zum Jubiläum hat sich Erfinder und Mastermind Michael "Bully" Herbig selbst ein Geschenk gemacht: Einen Kinofilm. Der startet jetzt in Deutschland.

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"Bullyparade - Der Film"
Bild: picture-alliance/dpa/M. Nagel

Ein bisschen wie Monty Python ist es schon, was die Herren um Michael "Bully" Herbig in den vergangenen 20 Jahren gemacht haben: Ein paar Komiker taten sich zu einer Sketch-Sendung zusammen und machten ein paar Kinofilme, in denen sie das Genrekino verulkten. Ob Sandalenfilme oder Westernparodie - nichts war vor den Witzbolden sicher. Sie taten es mit ihrem jeweils eigenen Humor - die Monty Pythons mit trockenem, zuweilen sehr schwarzem britischen Humor - Herbig und sein Team eher mit flachen Witzen und extrem guten Parodien. Die Briten sind noch immer Kult, selbst mehr als 30 Jahre nach ihrer Trennung. Viele Komiker haben sich bis heute von ihnen inspirieren lassen und das Konzept der Monty Python-Truppe adaptiert.

Hauptsächlich Parodien

So auch Michael "Bully" Herbig mit seinem Team, bestehend aus Christian Tramitz, Rick Kavanian und Diana Herold, deren einzige Funktion darin bestand, während kurzen Pausenmusiken wie ein Nummerngirl herumzuhopsen.

Die "Bullyparade" kam 1997 ins Fernsehen. Herbig war Regisseur, Produzent und Autor, schlüpfte in die verschiedensten Rollen (Kaiserin Sissi, Spucki vom Raumschiff Enterprise, Abahachi und Winnetou). Kavanian und Tramitz verkörperten die beiden kettenrauchenden Philosophen Pavel Pipovič und Bronko Kulička oder die ostdeutschen Klischeebrüder Kasirske-Brothers, die selbstgebaute Wundergeräte an den Mann bringen wollten. Das Konzept der Show: Parodien zu Filmen, Fernsehsendungen oder Romanen.

Michael Herbig 1998 im gelben Anzug
So präsentierte Herbig seine Bullyparade anfangsBild: picture-alliance/dpa/W. Langenstrassen

Mit dem Erfolg des ersten Kinofilms "Der Schuh des Manitu" (2001) im Rücken, beschloss das Team aufzuhören wenn's am schönsten ist. Die Bullyparade wurde 2002 eingestellt. Michael Herbig und Rick Kavanian machten zu zweit weiter als "Bully & Rick", Christian Tramitz trat mit seinen "Friends" auf. Die Shows konnten nicht an die Erfolge der Bullyparade anknüpfen. Die Filme schon eher. "Der Schuh des Manitu" ist bis heute der erfolgreichste deutsche Kinofilm, der jemals in Deutschland gelaufen ist. Der nächste Herbig-Film "(T)Raumschiff Surprise - Periode 1" (2004) ist an dritter Stelle der ewigen Bestenliste. Das Bullyparaden-Team machte noch einen weiteren gemeinsamen Film. Doch in dem Animationsstreifen "Lissi und der wilde Kaiser" (2007) sind nur noch ihre Stimmen zu hören.

Szene aus "Bullyparade - Der Film": Christian Tramitz und Rick Kavanian als Kasirske-Brüder auf seinem Sofa
Die Kasirske-Brüder Bild: picture-alliance/dpa/M. Nagel

Wiedersehen mit den alten Figuren

Wer die Bullyparade kennt und geliebt hat, der mag sicher auch den Jubiläums-Film. In "Bullyparade - Der Film" kommen alle Kultfiguren aus der TV-Show auf die Leinwand zurück. Im Klartext: Es gibt drei Darsteller (Herbig, Tramitz, Kavanian), 26 verschiedene Charaktere und mehrere Episoden. Gespickt sind die Geschichten mit Gastauftritten verschiedenster deutscher Stars, darunter die ehemaligen Filmpartner Sky du Mont und Til Schweiger, außerdem Matthias Schweighöfer, Lena Meyer-Landruth und Elyas M'Barek. Auch "Hupfdohle" Diana Herold ist dabei. Ein Gagfeuerwerk verspricht der Trailer - außerdem wird ordentlich gesächselt, in breitestem Bayerisch gesprochen und natürlich wird es auch wieder ganz schön tuntig. Die Kritiker halten sich mit Begeisterungsstürmen zurück - die Witze seien zu bemüht, zu platt, zu sehr mit der Holzhammermethode platziert. Jetzt kommt der Film in die Kinos und Zuschauer wie "Bully"-Fans können sich nun selbst ein Bild machen.

Wuensch Silke Kommentarbild App
Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online