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Microsoft kauft Berliner StartUp

2. Juni 2015

Nun ist es offiziell: Microsoft kauft auf seiner Verjüngungskur das junge Berliner Start-up 6Wunderkinder. Medien berichten über einen Kaufpreis zwischen 100 und 200 Millionen Dollar.

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App "Wunderlist"
Bild: 6 Wunderkinder

Microsoft übernimmt das Berliner Start-up 6Wunderkinder. Das bestätigte der Softwarekonzern am Dienstag. Die To-Do-Liste der Berliner App-Entwickler passe zum Portfolio von Microsoft und den Ambitionen des Konzerns, Produktivität in einer mobilen und Cloud-basierten Welt neu zu erfinden, schrieb Microsoft-Manager Eran Megiddo in einem Blog-Beitrag. 6Wunderkinder erhoffe sich wiederum den Zugang zu reichhaltiger Erfahrung und Technologie, von denen ein kleines Unternehmen sonst nur träumen könne, schrieb Gründer Christian Reber.

Weitere Details oder einen Kaufpreis nannte Megiddo nicht. Das "Wall Street Journal" hatte zuvor von einer Summe zwischen 100 und 200 Millionen Dollar berichtet und sich dabei auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person berufen.

13 Millionen Nutzer

Trotz der großen Spanne dürfte das kein schlechter Preis sein für eine knapp fünf Jahre alte Firma, um die es in jüngster Zeit etwas ruhiger geworden war. Mit der Wunderlist-App lassen sich auf dem Smartphone oder Tablet, aber auch auf dem PC Aufgaben verwalten und Notizen speichern. Die App hatte zuletzt über 13 Millionen Nutzer mit über einer Milliarde To-Do-Einträgen, wie Firmengründer Revber im Wunderlist-Blog schreibt. Wie viele davon die kostenpflichtige Version verwenden, ist nicht bekannt.

"Eine so nützliche und populäre Lösung gelingt nicht ohne eine Menge harter Arbeit von einer Gruppe unglaublich smarter, kreativer und talentierter Leute", lobte Microsoft-Manager Megiddo die Macher hinter der App in großen Worten.

Das 2010 von sechs Berlinern rund um den heutigen Geschäftsführer Reber gegründete Start-up erreichte eine gewisse Berühmtheit, als es Ende 2013 mit Sequoia Capital sogar einen legendären Risikokapitalgeber aus dem Silicon Valley als Geldgeber anlocken konnte. Zu den Investoren gehören auch der schwedische Fonds Atomico sowie Earlybird Venture Capital.

Teil der Verjüngungskur

Microsoft will die Wunderlist in sein Portfolio integrieren. Für die bisherigen Nutzer solle sich jedoch nichts ändern, versicherten Megiddo und Reber. Die App werde weiterhin kostenlos sein, der Preis der Pro-Version bleibe unverändert. Reber werde auch nach der Übernahme das Wunderkinder-Team leiten.

Mit dem Berliner Start-up sichert sich Microsoft das Know-How eines der bekanntesten Berliner Start-ups für seine neue Mobilstrategie. Microsoft-Chef Satya Nadella will das Produktangebot verjüngen und vor allem im Smartphone-Markt aufholen. 6Wunderkinder ist bei Microsofts jüngster Einkaufstour der Dritte im Bunde. Zuvor schluckte der Softwarekonzern bereits die App-Anbieter Acompli und Sunrise Atelier.

wen/se (dpa,Microsoft, Wunderlist, BA)