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Militante Rancher besetzen Naturschutzgebiet

4. Januar 2016

Aus Protest gegen eine erneute Strafe gegen zwei Landwirte hat eine bewaffnete Bürgerwehr in Oregon das Verwaltungsgebäude eines Naturparks besetzt. Sie wollen Entschlossenheit demonstrieren – "wenn nötig über Jahre".

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Demonstranten mit US-Fahnen (foto: picture alliance/AP Photo/L. Zaitz/The Oregonian)
Vor der Besetzung des Naturparks demonstrierten die Ranger in BurnsBild: picture alliance/AP Photo/L. Zaitz/The Oregonian

Auslöser der Proteste ist eine erneute Haftstrafe gegen zwei Rancher aus Oregon – Vater und Sohn, die bereits vor drei Jahren wegen Brandstiftung auf staatlichem Boden verurteilt worden waren. Sie wiesen die Anschuldigung zurück und gaben an, auf ihrem Privatland ein kontrolliertes Feuer entfacht zu haben, das dann auf das Staatsgebiet übergriff. Der Vater saß drei Monate im Gefängnis, der andere ein Jahr. Ein Bundesrichter ordnete aber nun noch einmal jeweils rund vier Jahre Haft an, weil die erste Verurteilung nicht angemessen gewesen sei.

Gegen diese Entscheidung demonstrierten zunächst am Samstag in der Stadt Burns etwa 300 Menschen, von denen sich dann einige zu dem Naturpark aufmachten. Nach Behördenangaben besetzten sie dort das zu diesem Zeitpunkt verlassene Verwaltungsgebäude.

Protest gegen die Regierung

Ammon Bundy (Foto: picture alliance/AP Photo/L. Zaitz/The Oregonian)
Ammon Bundy setzt sich an die Spitze des ProtestsBild: picture alliance/AP Photo/L. Zaitz/The Oregonian

Den Besetzern geht es offenbar um mehr als eine angeblich ungerechtfertigte Verurteilung. Sie sprechen von "Machtmissbrauch" der Behörden und sagen, die Rancher seien für ihre Weigerung bestraft worden, ihr Land an die Bundesregierung zu verkaufen. Die Regierung nehme für sich Land und Ressourcen in Anspruch, die dem Volk gehörten, sagte Ammon Bundy, einer der Anführer der Gruppe in einem Interview mit CNN nach der Besetzung des Gebäudes. Er kündigte an: "Wir planen, hierzubleiben – für Jahre." Zudem wies er im Hinblick auf die Bewaffnung der Besetzer auf deren Recht hin, sich zu verteidigen.

Bundy ist der Sohn eines radikalen Ranchers aus Nevada, der 2014 Schlagzeilen machte. Er stand an der Spitze einer Gruppe von mehreren bewaffneten Viehzüchtern, die sich tagelang weigerten, ihre auf Regierungsland grasenden Herden abzuziehen.

fab/SC (dpa, afp, rtre)