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Libyen: Milizen belagern Ministerium

28. April 2013

In Libyen demonstrieren Milizen erneut ihre Macht. Mit einer Blockade des Außenministeriums wollen sie die Entlassung von Diplomaten aus der Ära von Ex-Machthaber Gaddafi erzwingen.

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Milizen blockieren das Außenministerium inb Tripolis (Foto:MAHMUD TURKIA/AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images

Die Angriffe libyscher Milizen auf Regierungsbehörden reißen nicht ab. Nach Medienberichten umstellten am Sonntag etwa 200 Bewaffnete das Außenministerium in der Hauptstadt Tripolis und hinderten die Mitarbeiter am Zutritt. Die Aufständischen blockierten das Gebäude mit rund 20 Transportern, die mit Sturmgewehren beladen waren, wie ein Ministeriumsangestellter sagte. Sie kritisierten demnach, dass Unterstützer des früheren Regimes im Ministerium beschäftigt seien und forderten die Entlassung von Botschaftern, die schon unter Machthaber Muammar al-Gaddafi im Amt waren.

Am Samstag hatten Milizionäre in der Nähe der Hauptstadt einen Armeeposten attackiert und einen Soldaten getötet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Lana berichtete, entdeckten Sicherheitskräfte im Anschluss an den Übergriff ein Fahrzeug mit mehr als 50 Kilogramm Sprengstoff in der Nähe des Tatorts. Wenige Tage zuvor hatten Extremisten vor der französischen Botschaft in Tripolis eine Autobombe gezündet. Zwei französische Wachleute und eine 18 Jahre alte Libyerin wurden verletzt.

Milizen gewinnen an Macht

In der Hafenstadt Bengasi explodierte nach Angaben der Zeitung "Libya Herald" ebenfalls am Samstag eine Bombe vor einer Polizeistation. Drei Beamte seien leicht verletzt worden.

In Libyen haben Milizen nach dem Sturz und Tod Gaddafis im Jahr 2011 an Macht gewonnen. Ihre Entwaffnung ist eine der größten Herausforderungen der Regierung in dem nordafrikanischen Land. Doch immer wieder gibt es Angriffe auf die neue Führung. Wegen der schwierigen Sicherheitslage hatte im März auch Libyens Parlament zwischenzeitlich auf die Plenarsitzungen verzichten müssen. Deutschland und mehrere westliche Staaten warnen derzeit vor Reisen nach Libyen.

re/qu (dpa, rtr, ap, afp)