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Milliardenverluste bei Altersvorsorge

27. Dezember 2012

Die Deutschen zahlen laut einer Studie bei der privaten Altersvorsorge jährlich insgesamt 50 Milliarden Euro zu viel. Die Gründe: Schlechte Beratung und fehlender Verbraucherschutz.

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Eine Kundenberaterin (r) der Sparkasse berät eine Frau über Geldanlagen (Foto: dpa)
Finanzcheck Anlageberatung in BankenBild: picture-alliance/dpa

Schlechte Beratung über Produkte zur privaten Altersvorsorge kommt die Verbraucher einer Studie zufolge teuer zu stehen. Jedes Jahr gingen Kunden, die eine Kapitallebensversicherung, einen Riester-Vertrag oder eine private Rentenversicherung abgeschlossen haben, deswegen bis zu 17 Milliarden Euro verloren, wie mehrere Tageszeitungen berichten. Die Blätter berufen sich auf ein Gutachten des Bamberger Finanzwissenschaftlers Andreas Oehler, das von der Grünen-Bundestagfraktion in Auftrag gegeben worden war.

Der Studie zufolge entstehen den Verbrauchern allein bei Kapitallebens- und privaten Rentenversicherungen Kosten in Höhe von 16 Milliarden Euro pro Jahr, weil sie ihre Verträge vorzeitig kündigten. Oehler führt den allergrößten Teil der Stornierungen auf eine irreführende oder unvollständige Verbraucherberatung bei Vertragsabschluss zurück.

Auch bei Riester-Verträgen seien gravierende Mängel keine Seltenheit, wie Oehler in seinem Gutachten den Medienberichten zufolge zeigt. Den Gesamtverlust, den deutsche Verbraucher jedes Jahr durch mangelhafte Beratung von Banken und Finanzdienstleistern erleiden, schätzt der Wissenschaftler auf mindestens 50 Milliarden Euro.

Kosten begrenzen

"Der deutsche Steuerzahler buttert jährlich Milliarden in die private Altersvorsorge. Das soll die Rentnerinnen und Rentnern reich machen, nicht die Banken und Versicherungsmakler", sagte die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen, Nicole Maisch, in einem Interview.

Verantwortlich hierfür sei die Bundesregierung. Maisch forderte, überhöhte Gebühren und Provisionen dürften nicht länger an der Rente der Sparer zehren. Solche Belastungen auf Kosten der Vorsorge müssten gesetzlich begrenzt werden. Zudem müsse der Markt übersichtlicher werden: "Allein 5000 Riester-Produkte überfordern selbst Finanzexperten."

ul/zdh (dpa, dapd, afp)