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PolitikEcuador

Mindestens acht Tote nach Angriff in Ecuador

31. März 2024

Seit Wochen wird Ecuador von Bandengewalt erschüttert. Der jüngste Vorfall ereignete sich in der Hafenstadt Guayaquil. Es ist bereits der zweite tödliche Angriff binnen zwei Tagen.

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Eine bewaffnete und vermummte Person in Uniformkleidung nimmt auf einem Boot an einer Militär- und Polizeiaktion in und um Guayaquil, Ecuador, teil
Militär und Polizei patrouillieren durch die Hafenstadt Guayaquil. Von hier wird Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien in die USA und nach Europa geschmuggelt. Bild: Santiago Arcos/REUTERS

Bei einem bewaffneten Angriff im Südwesten Ecuadors sind an diesem Samstag nach Polizeiangaben mindestens acht Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Mehrere Bewaffnete hätten am Abend aus einem Auto heraus das Feuer auf eine Gruppe von Menschen in der Hafenstadt Guayaquil eröffnet, erklärte die Polizei. Zwei Menschen seien "sofort tot" gewesen, die anderen seien "an der Schwere ihrer Verletzungen" gestorben. Die Verletzten stünden unter Polizeischutz.

Touristen wurden für Mitglieder einer rivalisierenden Bande gehalten

Es ist bereits der zweite tödliche Angriff in Ecuador binnen zwei Tagen. Am Freitag waren nach Polizeiangaben fünf Touristen in dem beliebten Urlaubsort Ayampe von Drogenhändlern entführt und getötet worden, die sie für Mitglieder einer rivalisierenden Bande gehalten hätten. Präsident Daniel Noboa bezeichnete die Tat im Onlinedienst X als "Zeichen dafür, dass der Narkoterrorismus und seine Verbündeten nach Räumen suchen, um uns zu terrorisieren". Dies werde ihnen aber "nicht gelingen".

Ebenfalls am Freitag wurden in der hundert Kilometer von Ayampe entfernten Stadt Manta vier Menschen erschossen, darunter ein Armeeoffizier.

Ecuador ist zur Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel geworden

Seit Wochen wird das südamerikanische Land von Bandengewalt erschüttert. Auslöser war der Ausbruch des mächtigen Drogenbosses José Adolfo Macías alias "Fito" aus einem Hochsicherheitsgefängnis. Präsident Noboa erklärte daraufhin den Ausnahmezustand, setzte die Armee gegen das organisierte Verbrechen ein und verhängte eine nächtliche Ausgangssperre. Die Banden erklärten ihrerseits der Staatsgewalt den "Krieg" und sorgen seither im ganzen Land mit Gefängnisaufständen, Geiselnahmen und Anschlägen für Angst und Schrecken.

Teilnehmer einer gemeinsamen Militär- und Polizeiaktion in Guayaquil auf Motorrädern und mit gepanzertem Fahrzeug
Die Gewalt in dem Andenstaat hat in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen - hier patrouillieren Militär und Polizei in in GuayaquilBild: Santiago Arcos/REUTERS

Ecuador ist ein wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Peru und Bolivien, das über die Hafenstadt Guayaquil in die USA und nach Europa geschmuggelt wird. Das Land galt lange als vergleichsweise friedlich und stabil.

pg/sti (dpa, afp, rtr)

Redaktionsschluss 17.30 Uhr. Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert.