Mit den Waffen der Frauen
Im Sommer 2014 stürmte die Terrororganisation "Islamischer Staat" die Gebiete der Jesiden im nördlichen Irak. Tausende Frauen wurden verschleppt, versklavt und vergewaltigt. Jetzt kämpfen sie gegen die Terroristen.
Feindbeobachtung
Irgendwo dort müssen sie sein. Die kurdische Kämpferin Haseba Nauzad verschafft sich nahe der irakischen Stadt Mossul per Fernglas einen Überblick über die Frontlinien, die das kurdische Gebiet von jenem trennt, das die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) beherrscht. Immer weiter rücken die Kurden mit der irakischen Armee gegen die Terroristen vor.
Avantgarde des Widerstands
Der Feind ist gesichtet, nun wird er beschossen. Zusammen mit ihrer Kameradin, der Jesidin Asema Dahir (dritte von rechts), und anderen Kämpferinnen nimmt Haseba Nauzad die IS-Terroristen ins Visier. Allein aus der Luft lassen sich die Dschihadisten nicht bekämpfen. So bilden auch die Jesidinnen und Kurdinnen die Spitze am Boden.
Klare Sicht
Um genau zielen zu können, darf nichts die Sicht behindern. Nicht einmal die Haare. Und so bindet Haseba Nauzad sie zum Schopf zusammen. Der "Military-Look", den eine verspielte westliche Mode gelegentlich in ihr Repertoire aufnimmt - im Irak und auch in Syrien spiegelt er eine bedrückende Realität.
Treuer Begleiter
Asema Dahir während einer Kampfpause. Auf dem Arm hat sie einen roten Teddybär. Ein Symbol jener friedlichen Zeiten womöglich, die im Sommer 2014 durch den Angriff des IS abrupt zu Ende gingen. Für viele Jesidinnen begann eine Zeit des Leidens und des Abschied von allem, was ihnen lieb und teuer war.
Auf der Flucht
Der IS machte auch vor den Schwächsten nicht Halt. Hunderttausende mussten sich im Sommer 2014 in Sicherheit bringen, gnadenlos verfolgt von den Dschihadisten. Das Foto dieses alten Mannes und seiner Begleiterinnen ging vor zwei Jahren als Sinnbild des Leids der Jesiden um die Welt.
Verbrechen und Trauma
Dieses jesidische Mädchen möchte sein Gesicht nicht zeigen. Im Sommer 2014 wurde es entführt und mit einem IS-Kämpfer zwangsverheiratet. Zwei Monate später gelang der 15-Jährigen die Flucht. Nun lebt sie wieder bei ihrer Familie - und berichtet vom beinahe Unsagbaren.
Nach der Schlacht
Über Monate belagerten die Dschihadisten auch die Stadt Kobane im Norden Syriens, gleich an der türkischen Grenze. Dort leisteten die Kurden verzweifelten Widerstand, schließlich konnten sie mit Hilfe der US-Luftwaffe die Terroristen besiegen. Die hinterließen ein Trümmerfeld.
Gemeinsam sind wir stark
Der IS geht gegen alle vor, die seine Ideologie nicht teilen. Er setzt auf Spaltung, versucht die Konfessionen und Ethnien gegeneinander aufzubringen. Das gelingt nicht immer. Kurdinnen und Jesidinnen haben längst Freundschaft geschlossen - und den IS so auch symbolisch besiegt.
Straße der Freiheit
Militärisch ist der IS noch nicht besiegt. Er hält weiterhin weite Gebiete Syriens und des Iraks unter Kontrolle. Die Kurdinnen und Jesidinnen werden ihn weiter bekämpfen. Ganz nebenbei erteilen sie den Terroristen eine weitere Lektion: Frauen sind mitnichten geborene Sklavinnen.