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"Mit Mut, Kreativität und Leidenschaft"

Ralf Witzler15. August 2013

Der Deutsche Medienpreis Entwicklungspolitik würdigt Journalisten, die sich um Menschenrechtsthemen verdient gemacht haben. In diesem Jahr wurde er erstmals auch international vergeben.

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Auf dem Bild: Deutscher Medienpreis Entwicklungspolitik Preisverleihung am 14. August im Hauptstadtstudio Berlin. Fotos: Thomas Ecke / DW
Deutscher Medienpreis Entwicklungspolitik PreisverleihungBild: DW/T.Ecke

Menschenrechte brauchen Unterstützung, weltweit. Sie müssen eingefordert werden, laut und vernehmlich, wo sie bedroht oder missachtet werden. In einem Festakt im ARD-Hauptstadtstudio wurden Journalistinnen und Journalisten für ihre Arbeiten zu Menschenrechtsthemen mit dem Deutschen Medienpreis Entwicklungspolitik 2013 geehrt.

Der Preis würdigt seit seiner Einführung im Jahr 1975 Journalisten für herausragende Arbeiten zum Thema Menschenrechte und Entwicklung. Erstmals in diesem Jahr wurde der Preis vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit der Deutschen Welle (DW) auch international ausgelobt. Sieben Preise in sechs Regionalkategorien sowie ein Sonderpreis des Publikums für afrikanische Pressefotografen wurden vergeben.

Auf dem Bild: Deutscher Medienpreis Entwicklungspolitik Preisverleihung am 14. August im Hauptstadtstudio Berlin. Fotos: Thomas Ecke / DW
Preisträgerin Afrika: Wade WilliamsBild: DW/T.Ecke

"Preis soll Mut machen"

Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel unterstrich die herausragende Bedeutung der Journalisten für die Entwicklung einer freien, aufgeklärten Zivilgesellschaft. Daher ehre der Preis Menschen, die sich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung nicht nehmen ließen. "Er zeichnet Journalistinnen und Journalisten aus, die mutig über die Entwicklung und insbesondere die Menschenrechtslage in ihren Ländern berichten – und das oft unter äußerst schwierigen Bedingungen." Er würdige jene, die sich "mit Mut, mit Kreativität und mit Leidenschaft Menschenrechtsthemen widmen“.

DW-Intendant Erik Bettermann ergänzte: "Dieser Preis soll Mut machen. Mut machen, sich einzumischen. Mut machen, die Stimme zu erheben. Und er soll signalisieren: Sie sind nicht allein."

Auf dem Bild: Deutscher Medienpreis Entwicklungspolitik Preisverleihung am 14. August im Hauptstadtstudio Berlin. Fotos: Thomas Ecke / DW
Minister Niebel und Preisträger AdeparusiBild: DW/T.Ecke

Fast künstlerische Präsentation

Der Preis für die Region Lateinamerika wurde an ein Multimedia Dossier über das Schicksal Verschwundener in Kolumbien vergeben. Neben der journalistischen Leistung des Gewinnertrios, Olga Lozano, Juanita León und Marcela Peláez, hob die Jury die fast künstlerische Präsentation des Themas hervor. In diesem Beitrag würden die „journalistischen Möglichkeiten, die das Internet bietet, wirklich ausgeschöpft“, hieß es in der Laudatio. Ähnlich multimedial, vielschichtig und innovativ überzeugte auch der Beitrag des deutschen Preisträgers, Uwe H. Martin, der die globale Baumwollproduktion untersucht, die das Leben vieler Bauern ruiniert

Die Gewinner aus den Regionen Osteuropa / Zentralasien und Nah-Mittelost zeichnete vor allem der Mut aus, den es erforderte, ihre Themen zu recherchieren und zu publizieren. Volha Malafeyechava aus Weißrussland schrieb die Geschichte eines Homosexuellen, in einem Land, in dem Homophobie weit verbreitet ist und Journalisten unter hohem persönlichen Druck arbeiten müssen. Hanan Khandagji widmete sich den Übergriffen auf Kinder und Jungendliche in Zentren für Menschen mit Behinderung in ihrer Heimat Jordanien und benannte klar die Verantwortlichen für diese Zustände.

"Denen eine Stimme geben, die sie brauchen"

Vor allem für ihre journalistische Leistung, die Balance zwischen persönlicher Empathie und klarer, analytischer Distanz zu halten, wurden die Preisträger aus Asien, Gunjan Sharma aus Indien, und Afrika, Wade Williams aus Liberia gelobt.

Angesprochen auf ihr Selbstverständnis als Journalistin sagte Williams: "Als Journalist hast du einen Stift, ein Stift kann denen eine Stimme geben, die sie brauchen."

07.2013 GDMA Sonderpreis des Publikums: Where there is will, there is education Bildergalerie (16992394) Photographer: Oluyinka Ezekiel Adeparusi Location: Makoko, Lagos, Nigeria *** VERWENDUNG NUR IN VERBINDUNG MIT DER BERICHTERSTATTUNG ÜBER "Deutscher Medienpreis Entwicklungspolitik 2013 der Deutschen Welle" ZU VERWENDEN ***
Gewinnerbeitrag Sonderpreis des Publikums für afrikanische PressefotografenBild: Oluyinka Ezekiel Adeparusi

Der Sonderpreis des Publikums für afrikanische Pressefotografen wurde über eine Online-Abstimmung ermittelt und ging an den Nigerianer Oluyinka Ezekiel Adeparusi. Sein Foto zeigt Kinder im schwimmenden Slum von Makoko, die ihren Schulweg in einem Boot zurücklegen. Es trägt den Titel: Wo es einen Willen gibt, da gibt es auch Bildung.