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Monika Grütters - Politik für die Kultur

16. Juli 2021

Im Interview mit Deutsche Welle blickt die Kulturstaatsministerin Monika Grütters auf ihre zweite Amtszeit und den Corona-Lockdown zurück.

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DW-Interview mit Monika Grütters, Kulturstaatsministerin
Bild: DW
Interview Monika Grütters
Bild: DW

„Ich habe mich wie auf Entzug gefühlt“, sagt Monika Grütters, die aktuell wichtigste politische Entscheiderin in Sachen Kunst und Kultur in Deutschland. Zum Ende ihrer zweiten Amtszeit spricht die Kulturstaatsministerin im Interview mit Deutsche Welle über den Corona-Lockdown und koloniale Beutekunst. Die Corona-Krise war ihre bislang größte Herausforderung. Der Kreativsektor stillgelegt: keine Konzerte, kein Theater, keine Ausstellungen. Kinos geschlossen, Jazzclubs dicht. Kultur nur noch online, Filme im Streaming, Veranstalter vor der Pleite, Künstler vor einem Berufswechsel.

Interview Monika Grütters
Bild: DW

Deutschlands erste Frau in Sachen Kultur, Monika Grütters, habe sich wie auf Entzug gefühlt, sagt sie im Deutsche-Welle- Interview mit Kultur.21. "Am Ende hat immer nur gegolten: Wenn wir die Schulen dicht machen, können wir niemandem erklären, warum ein Theater auf sein darf", erzählt sie mit Blick auf den Lockdown, der alle Bereiche der Gesellschaft erfasste. Monika Grütters (59), ist seit 2013 Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Der Etat wuchs in ihrer Amtszeit um zwei Drittel: auf mehr als zwei Milliarden Euro. Gegen viel Widerstand im Kunstbetrieb setzte sie das neue Kulturgutschutzgesetz durch. Sie will illegalen Antikenhandel verhindern und gleichzeitig Verantwortung übernehmen für das kulturelle Erbe anderer Staaten. Aus diesem Grund steht auch das Thema "Koloniale Beutekunst" ganz oben auf ihrer Agenda.

Nigeria Gedenkkopf einer Königinmutter, 18. Jahrhundert
Bild: Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum/Martin Franken

Kurz vor der Eröffnung des Humboldt Forums am 20. Juli sagt Grütters, die Zeit des Kolonialismus sei lange Zeit ein blinder Fleck in unserer Erinnerungskultur gewesen. Die Herrschaft Europas über Afrika komme erst jetzt in den Blick. Eine Reihe von Kunstwerken, die während der Kolonialzeit erbeutet wurden, sollen jetzt im Humboldt Forum, dem neuen Museum im rekonstruierten Berliner Stadtschloss ausgestellt werden. Dazu gehören auch die sogenannten Benin-Bronzen aus dem heutigen Nigeria. Die Rückgabe der Skulpturen und Metalltafeln werde gerade mit einer nigerianischen Delegation verhandelt und für das kommende Jahr vorbereitet. Deutschland wolle sich als Partner der Welt empfehlen. Grütters´ zweite Amtszeit endet nach der Bundestagswahl Ende September. Ob es eine dritte gebe, entscheide der Wähler. Für die Kulturstaatsministerin sei es nach wie vor der schönste Job der Welt.

 

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