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Mugabe lässt die Massen aufmarschieren

20. Juli 2016

Demonstrationen und Streiks häuften sich zuletzt in Simbabwe: Insbesondere auch durch den prominenten Prediger Mawarire sah sich Staatschef Mugabe herausgefordert. Jetzt rief er seine Anhänger auf die Straßen.

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In Simbabwe versammeln sich Anhänger des Präsidenten Robert Mugabe in Harare (foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/T. Mukwazhi

Singend und Parolen für Staatschef Robert Mugabe skandierend zogen Zehntausende durch die Hauptstadt Harare. Die Anhänger der Regierungspartei wollten an ihrer Unterstützung für den seit 36 Jahren herrschenden Mugabe keinen Zweifel aufkommen lassen. Sie reagierten damit vor allem auf die jüngste Serie von Protesten oppositioneller Bewegungen gegen die marode Wirtschaft, gegen grassierende Korruption und Menschenrechtsverletzungen. Dabei hatte sich zuletzt vor allem der evangelikale Prediger Evan Mawarire hervorgetan.

Simbabwischer Pastor und Regierungskritiker Evan Mawarire (foto: reuters)
Innerhalb kurzer Zeit zu einem Sprecher der Opposition gewachsen: Pastor Evan MawarireBild: Reuters/P. Bulawayo

Mugabe hatte am Vortag Mawarire erstmals öffentlich direkt angegriffen. Dieser solle doch in ein anderes Land auswandern, wenn es ihm zuhause nicht mehr gefalle, höhnte der 92-jährige Präsident. Er beschuldigte Mawarire, zur Gewalt anzustacheln und bezweifelte dessen religiöse Glaubwürdigkeit. Nicht näher genannte ausländische Mächte steuerten den Prediger, um Simbabwe zu destabilisieren, behauptete Mugabe.

Der prominente Regierungskritiker Mawarire, den man wegen eines angeblichen Umsturzversuches inhaftiert hatte, setzte sich mittlerweile nach Südafrika ab. Er war am vergangenen Mittwoch nach knapp 48 Stunden Haft freigelassen worden und konnte unter dem Jubel von mehreren hundert Anhängern das Gericht in Harare verlassen.

Er stellte aber klar, dass er nicht im Ausland um politisches Asyl bitten wolle. Via Facebook hatte der 39-Jährige mitgeteilt, er wolle sich in Südafrika an die Exil-Simbabwer wenden. Einem südafrikanischen Rundfunksender sagte Mawarire, er befinde sich "in Sicherheit".

Vor einigen Monaten war Mawarire der breiteren Öffentlichkeit noch nicht bekannt. Als persönliche Motivation für seine Kritik an der Regierung gelten die hohen Schulgebühren für seine Kinder, die er nicht mehr tragen konnte. "Die Bürger wollen ein besseres Simbabwe", sagte Mawarire.

SC/kle (APE, afp, rtre)