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Politik

Mutmaßlicher russischer Agent gefasst

24. September 2018

Weil er sich verdächtig verhielt, nahmen die norwegischen Behörden einen Russen am Osloer Flughafen unter Spionageverdacht fest. Der Mann hatte zuvor an einem internationalen Kongress im Parlament teilgenommen.

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Parlamentsgebäude Norwegen
Norwegens Parlament, das StortingBild: picture-alliance/imagebroker/R. Herzog

Der russische Staatsbürger wurde unter Spionageverdacht in Haft genommen. Das Außenministerium in Moskau und die russische Botschaft in Oslo bestätigten die Festnahme des 51-Jährigen. Die russische Botschaft in Oslo betreue den Mann konsularisch, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Der russische Botschafter in Norwegen, Teimuraz Ramishvili, kritisierte die Inhaftierung auf seiner Facebook-Seite und sagte, dass die Verhaftung auf einem "lächerlichen Vorwurf" beruhe. Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg sagte, sie sei über die Festnahme informiert, wolle diese aber nicht kommentieren. 

Nach norwegischen Medienberichten war der mutmaßliche Spion am Freitag am Osloer Flughafen Gardermoen festgehalten worden, nachdem er ein internationales Seminar im norwegischen Parlament besucht hatte, an dem Vertreter aus 34 Staaten teilnahmen. Bei dem Treffen im Storting in Oslo habe sich der Russe verdächtig verhalten. Daraufhin sei der norwegische Geheimdienst PST eingeschaltet worden. Auf der Konferenz des Europäischen Zentrums für parlamentarische Wissenschaft und Dokumentation (EZPWD) war es unter anderem um Cybersicherheit gegangen.

Die Zeitung "Verdens Gang" zitierte nach der Festnahme des Russen den Anwalt eines wegen Spionage in Russland inhaftierten Norwegers, eines ehemaligen Grenzbeamten aus der Stadt Kirkenes im Norden. Er hoffe, dass es zu einem Austausch kommen könne, sagte der Jurist.

Russische Agenten im Visier westlicher Geheimdienste

Immer wieder geraten in westlichen Staaten mutmaßliche russische Agenten in die Fänge der Ermittler. Zuletzt war bekannt geworden, dass zwei Russen, die angeblich ein Schweizer Chemiewaffen-Labor gehackt haben, auch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ins Visier genommen haben sollen.

Das weltweit renomierte chemische Institut in Spiez in der Schweiz war unter anderem mit der Untersuchung von Proben des Nervengifts betraut, mit dem der russische Doppelagent Sergej Skripal im Frühjahr im englischen Salisbury vergiftet worden war.

qu/se (dpa, afp)