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Türkei sorgt für Eklat um Incirlik

22. Juni 2016

Es ging um den deutschen Militäreinsatz gegen IS-Terroristen: Eine hochrangige deutsche Delegation plante dazu einen Besuch bei der Bundeswehr am Stützpunkt in Incirlik. Doch der NATO-Partner Türkei sagte Nein.

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Tornado der Bundeswehr im türkischen Incirlik (foto: BW- handout/dpa)
Tornado der Bundeswehr im türkischen IncirlikBild: picture-alliance/dpa/Bundeswehr/F. Bärwald

Die Berliner Delegation unter Leitung von Verteidigungsstaatssekretär Ralf Brauksiepe sei derzeit nicht auf der Basis Incirlik erwünscht: Nach einem Bericht des Portals "Spiegel online" untersagte die Türkei den deutschen Abgeordneten einen für Mitte Juli geplanten Informationsbesuch bei der Bundeswehr auf der Luftwaffenbasis im Süden des Landes. Als Grund habe man in Ankara konkret die jüngste Völkermord-Resolution des Bundestags zu den Massakern an Armeniern vor gut 100 Jahren im Osmanischen Reich genannt. Das Magazin beruft sich dabei auf Generalleutnant Dieter Warnecke, der dies dem Verteidigungsausschuss erläutert habe.

Schon wenige Tage nach der Bundestagsresolution vom 2. Juni hatte die Türkei deutschen Medien einen Besuch bei den Bundeswehr-Tornados in Incirlik im letzten Moment verwehrt. Einen Grund für die Ablehnung nannten die türkischen Behörden damals nicht.

Brauksiepe wollte sich mit seiner Gruppe über die Einsätze der Anti-IS-Koalition informieren und außer nach Incirlik auch in den Nordirak und nach Kuwait und Katar. "Die Absicht zu einer solchen Reise" bleibe weiterhin bestehen, hieß es aus dem Verteidigungsministerium.

Die deutschen Aufklärungsjets beteiligen sich mit Aufklärungs- und Tankflügen am Einsatz gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) über Syrien und dem Irak. In Incirlik sind auch ausländische Soldaten eingesetzt, die Basis unterliegt aber türkischem Hoheitsrecht. Aus Deutschland sind dort 250 Soldaten sowie Kampfjets und ein Tankflugzeug. US-Truppen sind dort dauerhaft stationiert. Die Amerikaner hatten den Stützpunkt in den 1950er Jahren gebaut.

SC/sti (dpa, rtr, spiegel)