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Nach Nordkorea geflohener US-Soldat nach Verurteilung frei

21. September 2024

Es war keine politische oder gar ideologische Entscheidung. Vielmehr hatten persönliche Probleme Travis King im vergangenen Jahr zur Flucht nach Nordkorea getrieben. Nun wurde ein alles in allem gütliches Ende gefunden.

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TV-Bild von US-Soldat Travis King in einem Bericht des südkoreanischen Fernsehens Ende September 2023
Bericht über Travis King Ende September 2023 im südkoreanischen FernsehenBild: Ahn Young-joon/AP Photo/picture alliance

Der wegen einer Flucht nach Nordkorea angeklagte US-Soldat Travis King hat sich bei einem Gerichtsverfahren in seiner Heimat der Fahnenflucht schuldig bekannt. Das Gericht verurteilte ihn daraufhin zu zwölf Monaten Haft, die King aufgrund seines Schuldeingeständnisses sowie wegen der bereits verbüßten Haftstrafe und guter Führung nicht antreten muss, wie Kings Anwalt am Freitag mitteilte. "Travis ist jetzt frei und wird nach Hause zurückkehren."

"Schwierige Erziehung, kriminelles Umfeld"

Der Ex-Soldat war in insgesamt 14 Punkten vor einem Militärgericht angeklagt. Neben der Fahnenflucht bekannte er sich zu vier weiteren Punkten schuldig, darunter Ungehorsam, wie sein Anwalt weiter mitteilte. Das Gericht sprach King laut Armeeangaben im Rahmen einer Einigung von allen übrigen neun Anklagepunkten frei. 

Eine Touristengruppe in der militärischen Grenzsiedlung Panmunjom in der Demilitarisierten Zone zwischen Süd- und Nordkorea
Hier etwa - in der Grenzsiedlung Panmunjom in der Demilitarisierten Zone - gelang Travis King der Übertritt von Süd- nach Nordkorea Bild: Sarah Jane Leslie/AP Photo/picture alliance

"Travis King hatte im Laufe seines Lebens mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen, darunter eine schwierige Erziehung, ein kriminelles Umfeld und Probleme mit der psychischen Gesundheit", erklärte sein Anwalt. "All diese Faktoren haben die Schwierigkeiten, die er beim Militär hatte, noch verstärkt."

Flucht vor Haftstrafe nach Schlägerei und mehr

King war bis zum Sommer 2023 in Südkorea stationiert. Wegen der Verwicklung in eine Schlägerei, einer Auseinandersetzung mit der Polizei und einem Gefängnisaufenthalt in Südkorea sollte er damals eigentlich in die USA geflogen werden. Er konnte sich aber vom Flughafen absetzen und einer Besichtigungstour an der Demilitarisierten Zone zwischen Süd- und Nordkorea anschließen. Dort, wo die hoch gesicherte Grenze zwischen beiden Ländern nur durch eine niedrige Betonmauer markiert wird, trat er über die Grenze

Das kommunistische Regime in Pjöngjang lieferte ihn schließlich im September 2023 - nach langen Verhandlungen hinter den Kulissen - an die USA aus. Nordkorea hatte eine rassistische Diskriminierung Kings in den Vereinigten Staaten und im dortigen Militär als einen seiner Beweggründe für den Grenzübertritt angegeben.

sti/pg (afp, rtr)