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Bitcoin und Co auf Talfahrt

23. April 2021

Wer in den USA mit Digitalwährung spekuliert, soll mehr Steuern darauf zahlen. So will es wohl Joe Biden. Die Kurse von Bitcoin und Co rutschen ab. Dahinter könnten aber auch andere Faktoren stecken.

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Bewegte Kurse: Kryptowährungen sind nichts für schwache Nerven
Bewegte Kurse: Kryptowährungen sind nichts für schwache NervenBild: Reuters/D. Ruvic

Es geschieht einmal wieder das, vor dem Kritiker immer wieder warnen: Die viel gehypten Digitalwährungen wie der Bitcoin verlieren innerhalb von kürzester Zeit massiv an Wert. Allein am heutigen Freitag fiel die größte Kryptowährung Bitcoin um 15 Prozent. Schaut man sich den Verlauf der ganzen Woche an, summiert sich das Minus auf knapp 25 Prozent. Ähnliches geschieht bei Ether, Binance, Tether, XRP oder Dogecoin. Was ist geschehen?

Grund für den Ausverkauf scheint eine geplante Erhöhung der Kapitalertragssteuern in den USA zu sein. Insidern zufolge will US-Präsident Joe Biden diese Steuern sogar verdoppeln. Für viele Investoren wohl ein Grund, ihr Kapital aus Bitcoin und Co abzuziehen. Die Rechnung ist einfach - mehr Steuern bedeutet weniger Rendite. Einige Fonds hätten auf die Nachrichten mit aggressiven Verkäufen reagiert,sagte Avi Felman, Chef-Händler des auf Kryptowährungen spezialisierten Vermögensverwalters Blocktower.

Neue Geldwäsche-Maßnahmen? 

Doch auch andere Gründe schicken die umstrittenen Digitalwährung auf Talfahrt. So gibt es auch Gerüchte über eine härtere Gangart des US-Finanzministeriums beim Einsatz von Digitalwährung für Geldwäsche. Immer wieder stehen Bitcoin und Co im Verdacht, illegale Geldtransaktionen zu ermöglichen. Der Co-Erfinder der Kryptowährung Ethereum, Charles Hoskinson, geht in seinem Videoblog davon aus, dass es schon in diesem Jahr einen Versuch der US-Regierung geben wird, eine Regulierung des Marktes anzustoßen. "Ich glaube nicht, dass es positiv sein wird", so Hoskinson. "Ein Vorteil aber wäre, dass das erste Mal in der Geschichte für unsere Industrie in den USA etwas Klarheit geschaffen wird", so der Mathematiker.

Einige Experten sehen den Grund für den Absturz auch in China. Dort hatte die Regierung nach einem Unglück in einer Kohlemine stärkere Sicherheitsstandards angekündigt. Diverse Minen hätten daraufhin die Förderung und Kohle-Kraftwerke erst mal gestoppt, so berichtet es die Welt. Der Kursverfall habe damit seinen Anfang genommen, so das Nachrichtenportal. Das Erschaffen von Kryptowährungen (Mining) verbraucht große Mengen an Energie. Viele dieser gigantischen Serverparks befinden sich in China.  

Die schlechte Klimabilanz

Ob dieser Zusammenhang sich tatsächlich auf den Kurs auswirkt, bleibt offen. Die Energie für das Mining stammt laut einer jüngsten Studie zu 70 Prozent aus China. Wesentliche Energiequellen sind dabei, Wasserstoff und eben auch Kohle, die 40 Prozent des Energieverbrauchs ausmacht. Experten und Umweltverbände kritisieren den Bitcoin deshalb immer wieder als schmutzige Geldanlage. Forscher gehen davon aus, dass der C02-Verbrauch von Bitcoins in China im Jahr 2024 so hoch ist wie der Gesamtverbrauch von Katar oder der Tschechischen Republik.

Investoren interessiert die Klimabilanz wohl eher weniger. Denn trotz der aktuellen Kursverluste liegt der Bitcoin mittel- und langfristig noch deutlich im Plus. Seit Ende 2020 beläuft sich der Anstieg auf 70 Prozent. Geht man ein ganzes Jahr zurück, liegt der Zuwachs sogar bei 500 Prozent. Seit einiger Zeit ist jedoch unter den vielen Kryptowährungen eine Verschiebung vom Bitcoin zu anderen Internetdevisen zu beobachten.

 

nm/ dpa, Die Welt, Nature