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Geberkonferenz für Gaza geplant

18. August 2014

Wenn es Israel und den Palästinensern gelingt, sich auf ein Ende des Gaza-Krieges zu verständigen, will die internationale Gemeinschaft helfen. Norwegen und Ägypten planen die Organisation einer Geberkonferenz.

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Gaza-Streifen: Kinder spielen in Ruinen (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Es wäre dann das dritte Mal binnen weniger Jahre, dass die Staatengemeinschaft den Wiederaufbau des Gaza-Steifens finanziere, sagte der norwegische Außenminister Börge Brende. Dieses Mal werde sie dies nur unter Bedingungen tun. Brende forderte insbesondere die Aufhebung der israelischen Blockade des Palästinensergebiets. "Eine Bevölkerung an der Grenze der Hungersnot eingeschlossen zu halten, wird nicht die Sicherheit der Nachbarn des Gazastreifens sichern", betonte Brende.

Norwegen leitet das internationaleKomitee zur Koordinierung der internationalen Hilfe für die Palästinenser. Die Gaza-Geberkonferenz soll in Kairo stattfinden und von Norwegen und Äypten gemeinsam organisiert werden. Dort gesammelte Gelder sollen direkt an den Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, fließen. Er gilt, anders als die im Gaza-Streifen herrschende radikal-islamische Hamas, als gemäßigt.

Kein Fortschritt in Kairo

Gegenwärtig sieht es aber nicht nach einer baldigen Geberkonferenz aus, denn die Verhandlungen in Kairo über einen langfristigen Waffenstillstand laufen nach Korrespondentenberichten schlecht. Die derzeitige Feuerpause endet an diesem Montagabend (23.00 MESZ). Israel mit der Forderung nach einer Demilitarisierung des Gazastreifens und Hamas mit ihrem Beharren der Hamas auf einer Aufhebung der Blockade des Küstenstreifens stehen sich nach wie vor unbeweglich gegenüber.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bekräftigte in Jerusalem, sein Land werde einer dauerhaften Waffenruhe nur dann zustimmen, wenn seine Sicherheit gewährleistet sei. Die Hamas habe im Gaza-Krieg einen "schweren Schlag" erlitten. "Wenn die Hamas glaubt, sie könnte eine militärische Niederlage in einen diplomatischen Erfolg verwandeln, dann irrt sie", sagte Netanjahu.

Bahnverkehr gestoppt

Aus Furcht vor neuen Angriffen aus dem Gazastreifen hat Israel den Bahnverkehr in der Nähe des Palästinensergebiets eingestellt. Bis auf weiteres würden keine Züge zwischen der Küstenstadt Aschkelon und der Grenzstadt Sderot mehr fahren, meldete die Nachrichten-Webseite "ynet". Das Verteidigungsministerium habe die Sorge, die Züge könnten in Grenznähe von militanten Palästinensern mit Panzerabwehrraketen angegriffen werden.

Die israelische Armee hatte Anfang Juli eine Militäroffensive im Gazastreifen gestartet, um die militärische Infrastruktur der Hamas-Bewegung zu zerstören und so die Raketenangriffe aus dem Küstengebiet dauerhaft zu unterbinden. Bei den mehr als vierwöchigen Angriffen wurden nach neuen Angaben aus Gaza 2016 Palästinenser getötet, zumeist Zivilisten. Mehrere Viertel in dem dichtbesiedelten Küstengebiet wurden durch die Luftangriffe in Trümmer gelegt, zehntausende Menschen verloren ihr Zuhause. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und drei Zivilisten. Wie das israelische Militär jetzt mitteilte, wurden fünf Soldaten durch irrtümlichen Beschuss aus den eigenen Reihen getötet.

wl/mak (dpa afp, rtr)