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Barenboim sagt Konzerte in Nahost ab

Marcel Fürstenau7. Januar 2009

Der Dirigent Daniel Barenboim und sein aus jungen israelichen und arabischen Musikern bestehendes West-Eastern Divan Orchestra reisen aus Sicherheitsgründen vorerst nicht nach Kairo und Katar.

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Daniel Barenboim/ DW-TV
Daniel BarenboimBild: DW-TV
Barenboim gibt Konzert in Ramallah/dpa
Weltweit beachtetes Konzert in RamallahBild: picture-alliance/dpa

Wegen der Lage im Gaza-Streifen haben Daniel Barenboim und sein West-Eastern Divan Orchestra die ursprünglich für das kommende Wochenende geplanten Auftritte in Kairo und Katar abgesagt. Aus Sicherheitsgründen seien die Auftritte auf einen späteren Termin verschoben worden, sagte Barenboim in Berlin. Hier soll nun eines der ausgefallenen Konzerte stattfinden.

Traurig und entsetzt

Berliner Staatsoper Unter den Linden/dpa
Statt in Kairo nun in BerlinBild: AP

Sie sitzen im Apollo-Saal in der Staatsoper Unter den Linden: Daniel Barenboim, Gründer des West-Eastern Divan Orchestra, und zwei junge Musiker, die in Berlin studierende Flötistin Rehan Fayed aus Ägypten und der Geiger Guy Braunstein aus Israel. Der Krieg im Gaza-Streifen hat ihre Konzertpläne durchkreuzt. Zwei geplante Auftritte in Kario und Katar sollen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

Verzweiflung über Kurzsichtigkeit in der Region

Daniel Barenboim will zwar von Resignation nichts wissen, aber er sei der Verzweiflung nahe, wenn einige Politiker immer noch glaubten, dass der Konflikt mit militärischen Mitteln zu lösen sei. Vor zehn Jahren entstand deshalb seine Idee, mit Musik gegen den schon damals schwelenden Nahost-Konflikt anzuspielen. Er führte junge Musiker aus sieben Ländern des nahen Ostens sowie aus der Türkei und aus Spanien zusammen und gründete das West-Eastern Divan Orchestra. Das Ziel: musikalische und menschliche Existenzen einander näher zu bringen.

Vorbild für Politiker

Barenboim mit dem West-Eastern Divan Orchestra/dpa
Das West-Eastern Divan OrchestraBild: AP

Das Wichtigste am "Divan-Orchester" ist der Dialog. Die Musiker haben gelernt, sich gegenseitig zuzuhören, und das nicht nur musikalisch, sondern auch dann, wenn man unterschiedlicher Meinung ist. Das sei die einzige Lösung, so der Geiger Guy Braunstein. Und trotz aller politischen Barrieren: es bleibt der Wunsch, irgendwann in allen Ländern spielen zu dürfen, die im Orchester repräsentiert sind.