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Namibia verliert tragisch durch Eigentor

Olaf Jansen
23. Juni 2019

Eigentlich ist Namibia beim Afrika Cup in Ägypten ohne Chance gegen Marokko - und doch reicht es fast zum Unentschieden. Ein deutscher Drittligaprofi zeigt eine gute Partie, gehört am Ende aber zu den Geschlagenen.

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Afrika-Cup 2019 | Marokko vs. Namibia
Bild: Reuters/S. Salem

Würde im Fußball eine Rangliste unglücklicher Niederlagen geführt, hätte Namibias Nationalteam gute Chancen, mit seinem Debüt beim 32. Afrika-Cup in Ägypten dort einen Spitzenplatz zu ergattern. 89 Minuten lang hatten die "Brave Warriors", die "stolzen Kämpfer", wie sich selbst bezeichnen, an diesem Sonntag (23.06.19) in der Gruppe D gegen den hohen Favoriten Marokko ein 0:0 gehalten.

Dann segelte ein von Amsterdams Hakim Ziyech getretener Freistoß von halblinks für Marokko herein, passierte einige Akteure und fiel dem eingewechselten namibischen Abwehrmann Itamunua Keimuine derart unglücklich auf den Kopf, dass er von dort ins namibische Tor sprang. 1:0 für Marokko in der letzten Minute. Fassungslos sanken Nambias Akteure zu Boden, während die Spieler Marokkos die Hände zum Dankgebet in Richtung Himmel streckten.

"Namibia war gut organisiert, wir haben mit der Hitze zu kämpfen gehabt und das erste Spiel eines Turniers fällt eigentlich immer schwer", fasste nach dem Spiel Marokkos Trainer Herve Renard zusammen. "Ich bin stolz auf meine Jungs, die unsere Taktik erstklassig umgesetzt haben. Leider haben wir am Ende unserer fehlenden Erfahrung Tribut zollen müssen", sagte Namibias Coach Ricardo Manetti.

Enorme Hitze am Nachmittag in Kairo

Bei 36 Grad Lufttemperatur im nachmittäglichen Glutofen des Al Salam Stadions von Kairo war Marokko von Beginn an das dominierende Team, konnte sich allerdings gegen die dicht gestaffelte Defensive der Südwest-Afrikaner zunächst kaum Torchancen herausspielen. Einzig ein Fernschuss von Verteidiger Nabil Dirar sorgte nach zwölf Minuten für etwas Gefahr, die Kugel zischte allerdings knapp übers Tor.

Africa Cup of Nations 2019 - Marroko vs Namibia
Da ärgert sich Marokkos Mittelfeldmann Mbark Boussoufa noch - später hat er Grund zur FreudeBild: Getty Images/AFP/J. Soriano

Sonst passierte nicht viel. Namibia mit dem Deutsch-Namibier Manfred Starke im zentralen Mittelfeld, verteidigte konzentriert und machte die Räume schon weit vor dem eigenen Strafraum eng. Starke, der vergangene Saison beim FC Carl Zeiss Jena in der Dritten Liga gespielt hat und in der kommenden Spielzeit für den 1. FC Kaiserslautern aktiv sein wird, überzeugte dabei auf ungewohnter Position. Denn eigentlich ist der gebürtige Namibier, der schon in jungen Jahren nach Rostock übersiedelte, ein gelernter Stürmer. Bei Manetti spielt er aber jetzt aufgrund seiner guten Spielübersicht im zentralen Mittelfeld.

Deutsch-Namibier Starke mit guter Partie

Nach 64 Minuten war Starke allerdings mit seinen Kräften am Ende und musste ausgetauscht werden. Die Marokkaner forcierten im zweiten Abschnitt noch einmal das Tempo, doch es sah letztlich nach einem Unentschieden aus. Bis der unglückliche Eigentorschütze kam. "Hauptsache, wir haben drei Punkte", zeigte sich Marokkos Coach letztlich zufrieden und wünschte sich ein starkes Namibia auch in den nächsten Partien: "Hoffentlich können sie unseren Gruppengegnern Elfenbeinküste und Südafrika auch das Leben schwer machen."

Marokko gilt nicht zuletzt aufgrund Renards Geschichte zum Favoritenkreis. Der Franzose schaffte das Kunststück, den Afrika-Cup schon zweimal mit unterschiedlichen Teams zu gewinnen. 2012 triumphierte er mit Außenseiter Sambia, 2015 führte er die favorisierte Elfenbeinküste zum ersehnten Titel.

Senegal startet souverän

Ein anderer Favorit war am Sonntag auch erstmals im Einsatz: Der Senegal schlug erwartungsgemäß Außenseiter Tansania mit 2:0. Auch ohne den gelb-gesperrten Starspieler Sadio Mane vom FC Liverpool dominierten die "Loewen von Teranga" über 90 Minuten deutlich und hätten durchaus höher gewinnen können. Letztlich reichten die Treffer von Keita Balde (28. Minute) und Kretin Diattas 18-Meter-Knaller in der 64. Minute zum ungefährdeten Sieg.

Ebenfalls in Gruppe C setzte sich Algerien verdient gegen Kenia mit (2:0) durch. Baghdad Bounedjah brachte Algerien im Stadion des 30. Juni in der 34. Minute per Foulelfmeter mit 1:0 in Führung - Dennis Odhiambo Omino hatte Youcef Attal zu Fall gebracht - Riyad Mahrez erhöhte noch vor Ende der ersten Hälfte auf 2:0 (43.).