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NASA nutzt ISS länger

9. Januar 2014

Gute Nachricht für die Wissenschaft: Die Internationale Raumstation ISS bleibt noch mindestens zehn Jahre in Betrieb. Eigentlich sollte 2020 Schluss sein, doch das Weiße Haus zeigt sich spendabel.

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ISS (Foto: dapd)
Bild: dapd/NASA

Die US-Raumfahrtbehörde NASA verlängert die Nutzung der Internationalen Raumstation (ISS) um vier Jahre bis 2024. Die US-Regierung habe die Verlängerung der Finanzierung zugesagt, teilte der für die bemannte Raumfahrt zuständige NASA-Manager William Gerstenmaier mit. Das sei ein "wahnsinniges Geschenk" und gebe Sicherheit sowohl für die wissenschaftliche Forschung als auch für die privaten Zulieferer der ISS. Zudem sei die Raumstation von großer Bedeutung, um Astronauten auf lange Expeditionen im Weltraum vorzubereiten, sagte Gerstenmaier mit Blick auf mögliche Missionen zur Erkundung des Mars.

Oder doch bis 2028?

Außer den USA sind elf europäische Länder sowie Russland, Kanada, Japan und Brasilien an der Station beteiligt, die etwa 350 Kilometer oberhalb der Erde kreist. Die Entscheidung sei mit den internationalen Partnern abgesprochen worden, so der NASA-Manager. Diese hätten sich allerdings noch nicht entschieden, ob auch sie bis 2024 weitermachen wollten. Technisch gesehen sei die ISS sogar bis 2028 einsatzfähig.

Die Kosten für den Betrieb belaufen sich nach Angaben der amerikansichen Raumfahrtbehörde auf etwa drei Milliarden Dollar pro Jahr. Der Bau der ISS hatte im Jahr 1998 begonnen, seit Ende 2000 forschen Astronauten auf dem Außenposten der Menschheit im Weltall. Die Station wird von einer wechselnden internationalen Besatzung betreut, die sich jeweils aus sechs Raumfahrern zusammensetzt.

Auch Deutschland ist an dem Technologieprojekt beteiligt. Im Mai soll der deutsche Astronaut Alexander Gerst an Bord einer russischen Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof in Baikonur zur Internationalen Raumstation aufbrechen. Die NASA hatte 2011 ihr Shuttle-Programm eingestellt und verfügt damit nicht mehr über eine eigene Weltraumflotte.

Alexander Gerst (Foto: dpa)
Alexander GerstBild: picture-alliance/dpa

Cygnus bleibt (noch) am Boden

Der Flug des privaten Raumfrachters "Cygnus" zur ISS musste derweil erneut verschoben werden. Wegen ungewöhnlich hoher Weltraumstrahlung habe die Betreiberfirma Orbital Sciences entschieden, den eigentlich für Mittwoch geplanten Start vorerst abzusagen, berichtete die NASA. Zuvor hatte der ursprünglich für Dienstag geplante Start wegen der Kältewelle in den USA bereits auf Mittwoch verschoben werden müssen. Wann der Frachter nun an Bord einer Rakete vom Weltraumbahnhof der Wallops Flight Facility im US-Bundesstaat Virginia abheben kann, ist noch unklar. "Cygnus" soll rund 1200 Kilogramm Nachschub und wissenschaftliche Experimente zur Internationale Raumstation bringen.

wa/qu (afp, dpa)