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Politik

NATO baut Weltraumzentrum in Ramstein auf

21. Oktober 2020

Das Verteidigungsbündnis will von der Pfalz aus sein militärisches Engagement im All koordinieren. Dabei geht es vor allem um Angriffe irdischer Gegner auf Satellitensysteme.

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Weltraumdrohne der US Air Force X-37B
So sehen Weltraumwaffen aus: Die Weltraum-Drohne X-37B der US-StreitkräfteBild: Reuters/U.S. Air Force

Der NATO-Stützpunkt auf der US-Luftwaffenbasis Ramstein soll um ein Weltraumzentrum erweitert werden. Der Generalsekretär des westlichen Verteidigungsbündnisses, Jens Stoltenberg, warnte vor Systemen, die "Satelliten blenden oder abschießen" könnten. Russland und China entwickelten solche Systeme. Daher müsse die NATO reagieren, weil Satelliten wesentlich für ihre Navigation, Kommunikation und Frühwarnsysteme zu Raketenstarts seien.

Fünfter Einsatzbereich der NATO

Damit folgen konkrete Schritte auf die Erklärung von 2019, wonach der Weltraum ab sofort zum Einsatzbereich der NATO zähle - als fünftes Operationsgebiet neben Land, Luft, See sowie seit 2016 auch Cyberspace. Stoltenberg sagte, er erwarte, dass die Verteidigungsminister am Donnerstag in einer Videokonferenz einen Beschluss zum neuen Weltraumzentrum fassen werden.

Es werde "eine zentrale Anlaufstelle sein, um NATO-Missionen mit Kommunikations- und Satellitenbildern zu unterstützen". Außerdem sollen "Informationen über potenzielle Gefahren für Satelliten ausgetauscht werden". Eine "Militarisierung des Weltraums" sei jedoch nicht geplant, betonte Stoltenberg.

Donald Trump in Ramstein
US-Präsident Trump bei einem Spontanbesuch in Ramstein 2018Bild: picture-alliance/dpa/S. Craighead

Die Basis im pfälzischen Ramstein bei Kaiserslautern ist für die USA einer der wichtigsten Stützpunkte außerhalb ihres Staatsgebiets. Die Airbase ist nach derzeitigem Stand nicht von den Plänen von US-Präsident Trump betroffen, wonach fast 12.000 US-Soldaten von ihren deutschen Standorten in andere europäische Länder verlegt oder heimgeholt werden sollen.

Auch die Bundeswehr wappnet sich

Die Bundeswehr hatte im September ein neues Zentrum für Luft- und Weltraumoperationen in Uedem und Kalkar am Niederrhein in Dienst gestellt. Neben dem Schutz von Satelliten vor Angriffen ist es auch zuständig für die Identifizierung von Gefahren, die von Weltraumschrott im Erdorbit ausgehen.

ehl/kle (dpa, afp)