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NATO-Soldaten in Afghanistan getötet

26. August 2015

Männer in Uniformen der afghanischen Sicherheitskräfte haben im Süden Afghanistans zwei NATO-Soldaten erschossen. Die Gewalt nimmt dort weiter zu. Nach harten Kämpfen haben die Taliban den Bezirk Musa Qala erobert.

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Ein NATO-Soldat in Helmand (Foto: Leon Neal - WPA Pool/Getty Images)
Bild: Getty Images/L. Neal

Zwei Männer haben im Süden Afghanistans NATO-Soldaten angegriffen und zwei von ihnen erschossen. Die Angreifer waren in Uniformen gekleidet, die in Afghanistan Polizei, Militär und Grenzschutz tragen. Nach Angaben des Militärbündnisses eröffneten die Männer das Feuer auf das Fahrzeug der NATO-Soldaten. Bei dem folgenden Schusswechsel seien auch die Angreifer getötet worden.

Der Vorfall ereignete sich in einem Militärlager in der Provinz Helmand im Süden des Landes. Das Areal war im vergangenen Jahr von den ausländischen Truppen an afghanische Sicherheitskräfte übergeben worden. Zur Nationalität der getöteten Soldaten wurden zunächst keine Angaben gemacht, wobei die meisten NATO-Angehörigen in der Provinz Amerikaner sind.

Zum Motiv der Angreifer gibt es noch keine Informationen. Keine Gruppe hat sich bisher zu dem Angriff bekannt.

Möglicher dritter Insider-Angriff

Die von den USA geführten NATO-Truppen sind in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel von Angriffen afghanischer Soldaten gewesen, was Misstrauen zwischen den Streitkräften schürt. Das afghanische Militär, das nach dem Sturz des Taliban-Regimes 2001 neu aufgebaut wurde, hat ebenfalls Probleme mit sogenannten Insider-Angriffen.

Einige der Insider-Angriffe gegen die NATO sollen von Taliban durchgeführt worden sein, dies ist jedoch nicht immer der Fall. Mitglieder der NATO-Mission berichten, dass viele solcher Attacken durch persönliche Konflikte und kulturelle Missverständnisse entstünden.

Im Januar waren bereits drei amerikanische Zivilisten, die für die Truppen arbeiteten, von einem afghanischen Soldaten erschossen worden. Im April war ein amerikanischer Soldat von einem afghanischen Truppenmitglied getötet worden.

Die Gewalt nimmt wieder zu

Der Kampfeinsatz der NATO in Afghanistan war zum Jahreswechsel nach 13 Jahren zu Ende gegangen. Abgelöst wurde er durch einen Folgeeinsatz zur Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch Ausbildung und Beratung mit einer vergleichsweise kleinen Truppenstärke. Seitdem hat die Gewalt im Land zugenommen.

Seit einem Führungsstreit Ende April diesen Jahres gehen die Taliban wieder aggressiver vor. Gerade die Provinz Helmand gilt als hart umkämpft. Die NATO erklärte, hier komme es oft zu Angriffen gegen die ausländischen Truppen. Ein Bezirk der Provinz, Musa Qala, ist nach über einer Woche Kämpfen zwischen afghanischen Sicherheitskräfte und Talibantruppen an die Taliban gefallen. Dies gab der Verwaltungsleiter der Provinz, Mohammad Sharif Musa, bekannt.

mb/stu (ap, rtr, afp, dpa)