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NATO verstärkt Präsenz im Osten

1. September 2015

Als Reaktion auf den Konflikt in der Ukraine hat die NATO sechs Kommandozentren in osteuropäischen Mitgliedstaaten in Betrieb genommen. Das Bündnis geht damit auf die Nöte der östlichen Mitglieder ein.

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NATO-Flagge (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/Zerbor

Die Kommando-Stützpunkte in Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen und Rumänien hätten ihre Arbeit offiziell aufgenommen, teilte das litauische Verteidigungsministerium mit. Minister Linas Linkevicius sprach von einem "klaren Zeichen, dass die NATO ihre Aufgaben sehr ernst nimmt". Dies gelte sowohl mit Blick auf die Mitgliedstaaten als auch auf "die andere Seite, die zuletzt die Spannungen verschärfte".

In jedem der sechs Kommandozentren sind etwa 40 Offiziere eingesetzt, die Manöver und im Ernstfall auch Einsätze der neuen schnellen Eingreiftruppe koordinieren sollen. Am Donnerstag soll in Litauen eine offizielle Eröffnungszeremonie im Beisein von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg stattfinden.

Mehrere osteuropäische NATO-Mitgliedstaaten hatten sich für ein größeres Engagement des Bündnisses in ihrer Region stark gemacht. Sie fürchten angesichts des russischen Vorgehens in der Ukraine um ihre Sicherheit. Insbesondere die drei Baltenstaaten und Polen hatten mehrfach erklärt, sie fühlten sich durch die Politik des Kreml bedroht. Sie befürchten, Moskau könne auch die Unantastbarkeit ihrer Grenzen in Frage stellen. Um den Sorgen Rechnung zu tragen, hatte das Verteidigungsbündnis beschlossen, seine Präsenz im Osten deutlich zu verstärken.

US-Armee reaktiviert Militärlager in Deutschland

Wegen der angespannten Lage zwischen Russland und den USA stocken die Amerikaner auch ihre europäischen Depots für Militärgeräte auf. In Deutschland etwa seien die Coleman Barracks in Mannheim reaktiviert worden, sagte der Kommandeur der US-Landstreitkräfte, Ben Hodges, der Nachrichtenagentur dpa. Die strategische Überlegung sei, militärisches Gerät im Baltikum, in Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien zu lagern. Aber es dauere seine Zeit, dort geeignete Standorte zu finden. Man wolle für den Fall der Fälle schnell einsatzfähig sein, wird Hodges zitiert. Zudem gehe es um Abschreckung.

qu/jj (dpa, afp)